15 Jahre Engagement für barrierefreien Tourismus

Barrierefreie Naturbadestellen, we hier im Ruppiner Seenland, gehören noch immer nicht zum Standard. Foto: Studio Prokopy
Barrierefreie Naturbadestellen, wie hier im Ruppiner Seenland, gehören noch immer nicht zum Standard.
Foto: Studio Prokopy

Am 9.9.1999 haben sieben Bundesbehindertenverbände in Mainz den Verein „Nationale Koordinationsstelle Tourismus für Alle“ (Heute: Tourismus für Alle Deutschland e.V. – NatKo) gegründet. Ziel der NatKo war und ist seitdem die Beratung von Entscheidungsträgern in Politik, Verwaltung und von Unternehmen der Tourismuswirtschaft zur Verbesserung der Barrierefreiheit im Tourismus in Deutschland.

„Die Bilanz dieser 15 Jahre kann sich sehen lassen“, sagt Dr. Rüdiger Leidner, der inzwischen dritte Vorstandsvorsitzende des Vereins. Die NatKo war ihrer Zeit voraus, denn sie hat schon bereits 10 Jahre vor Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention den Anspruch von Menschen mit Behinderungen auf barrierefreie Mobilität und Nutzung kultureller und touristischer Angebote formuliert und diese in Projekten umgesetzt.

So wurde u.a. bei der Gestaltung des barrierefreien Rundwegs im Nationalpark Eifel und dem Projekt „Schwarzwald barrierefrei“ gezeigt, dass barrierefreie touristische Angebote nicht nur Menschen mit Behinderung nützen, sondern mehr Komfort für alle Reisenden bedeuten.

Neben dieser konkreten Verbesserung touristischer Angebote werden seit Bestehen der NatKo Unternehmen, Betroffene und Entscheidungsträger aus der Tourismuspolitik auf Fachmessen und öffentlichen Veranstaltungen sowie in den Sitzungen des Tourismusausschusses des Bundestages beraten.

„Die Umsetzung dieser Ziele scheitert leider viel zu oft an überwindbaren Barrieren. Für eine Menschheit, die es schon vor 35 Jahren geschafft hat, auf den Mond zu fliegen, gibt es keine unüberwindlichen technischen Hemmnisse, sondern nur fehlendes Geld, halbherzige gesetzliche Regelungen und mangelndes gesellschaftliches Bewusstsein“, so Dr. Leidner.

„Wir unterstützen die Bundesregierung mit unseren Aktivitäten bei der Erfüllung ihrer rechtlichen Verpflichtungen. Umso unverständlicher ist mit Blick auf die UN-Behindertenrechtskonvention und den von ihr öffentlich postulierten Stellenwertes des Themas „Barrierefreier Tourismus“, dass die von der Bundesregierung vor Jahren vorgenommene Umstellung der Förderung der NatKo auf reine Projektförderung immer noch nicht rückgängig gemacht wurde und zudem von Jahr zu Jahr trotz wachsender Aufgaben sinkt“, sagt NatKo-Schatzmeister Wolfgang Tigges.“

Wer sich für barrierefreien Tourismus in Deutschland interessiert, findet die NatKo auf der Rehacare am Stand Stand F04-F16 in Halle 3.

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