Bundesgesundheitsminister polarisiert mit Vorstoß zu Pflegekräften

Seit Jahren beklagt die Branche einen Mangel an Fachkräften in der Pflege. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn stieß jetzt mit einem Vorschlag auf auf den Widerstand der Pflegemitarbeiter. „Wenn von einer Million Pflegekräften 100.000 nur drei, vier Stunden mehr pro Woche arbeiten würden, wäre schon viel gewonnen“, so der Politiker zur „Augsburger Allgemeinen“. Laut Spahns Auffassung hätten viele Beschäftigte ihre Arbeitszeit reduziert, was zusätzlich zu einem Notstand in der Pflege gefürt habe. Man müsse ein Auge auf die Arbeitsbedingungen haben, sagte der CDU-Mann in der Konsequenz.

Anlass für diese Aussage war eine Vorstellung einer Studie zur Überlastung von Pflegekräften. Stress, Belastungen und nicht zuletzt die geringe Bezahlung setzen den Pflegenden zu und belasten somit auch die Branche im Allgemeinen, die mit 17.000 unbesetzten Stellen zu kämpfen hat. Laut Spahn ist mehr Geld nicht immer der Schlüssel zum Erfolg. Auch eine bessere Planbarkeit, um das Privatleben mit dem Beruf in Einklang bringen zu können, sei wichtig, um mehr Pflegekräfte zu bekommen. „Die meisten Menschen, die in der Pflege arbeiten, arbeiten dort gerne, sie schöpfen viel Kraft aus ihrem Beruf, hadern aber mit den Umständen, die er mit sich bringt“, so Spahn.

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