Deutsche Paracycler kehren mit 21 Medaillen von der WM zurück

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In Bestform: Michael Teuber. Foto: Oliver Kremer (www.pixolli-studios.de)

Bei den Weltmeisterschaften im schweizerischen Nottwil präsentierte sich das deutsche Paracycling Team in blendender Verfassung. Mit insgesamt 21 Medaillen, darunter sechsmal Gold, neunmal Silber und sechsmal Bronze, landeten die deutschen Athletinnen und Athleten von Bundestrainer Patrick Kromer auf dem zweiten Platz der Nationenwertung (nach Goldmedaillen) hinter Italien aber noch vor den USA. Betrachtet man die Anzahl der Medaillen belegt Deutschland mit 21 gewonnen Medaillen sogar den ersten Platz.

Von dem 22-köpfigen WM-Aufgebot gewannen acht Athletinnen und Athleten zwei Medaillen sowie fünf Athletinnen und Athleten eine Medaille. Erfolgreichster Athlet war „Gold-Altmeister“ Hans-Peter Durst. Der Dortmunder feierte im Zeitfahren und im Straßenrennen einen Doppelsieg. Die Freude des Doppel-Weltmeisters hielt jedoch nur kurz an. Bei der Zieleinfahrt im Straßenrennen wurde Durst von einem Konkurrenten unabsichtlich abgedrängt und fuhr bei vollem Sprinttempo in die Bande. Im Krankenhaus wurden eine starke Gehirnerschütterung, Abschürfungen und Prellungen diagnostiziert. Nach einer Nacht zur Beobachtung im Krankenhaus, durfte der frisch gebackene Weltmeister das Krankenhaus wieder verlassen.

Ganz oben aufs Treppchen schaffte es außerdem Michael Teuber (Dietenhausen (Bayern)/BSV München/C1) im Zeitfahren. Der 47-jährige, der sich vor elf Monaten einen Oberschenkelbruch zugezogen hatte, ging mit einem Bänderriss im Sprunggelenk an den Start und fuhr trotz der Verletzung zu seinem 18. WM-Titel. Im Straßenrennen konnten Pierre Senska (Berlin/PSC Berlin/C1), Andrea Eskau (Magedburg/USC Magdeburg/H5) und Christiane Reppe (Dresden/GC Nendorf/H4) die Rennen für sich entscheiden.

Nicht ganz zufrieden sind Timo Kleinwächter und sein Pilot Erik Mohs, die aufgrund eines Doppelschadens am Vorder- und Hinterrad ihres Tandems nur den 16. Platz im Straßenrennen belegten. „Ohne den Schaden am Tandem wäre sicherlich eine Top 10 Platzierung drinnen gewesen“, betont der Bundestrainer. „Bei rund 40 Wettkämpfen kann es jedoch immer mal zu einem technischen Problem kommen“, so Patrick Kromer.

Grundsätzlich aber zeigte sich Bundestrainer Patrick Kromer mit den Leistungen seines Teams überaus zufrieden. „Fast jeder Sportler hat seine Leistungen abrufen können und die Erwartungen erfüllt. Auch die Athleten die keine Medaille gewonnen haben, konnten sich oft einen der begehrten „Top 10“ Plätze sichern. Diese haben einen großen Einfluss auf die Vergabe der Startplätze für die Paralympischen Spiele in Rio“, resümiert Patrick Kromer. Schon in einem Monat steht der nächste Paracycling-Weltcup in Südafrika an. Dort können weitere wichtige Punkte für die Vergabe der Startplätze gesammelt werden. Die endgültige Vergabe wird nach den Paracycling-Bahnweltmeisterschaften Ende März 2016 bekannt gegeben.

 

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