Die Entscheidung in der Meisterschaft steht an

Play Off Rollstuhlbasketball
Steve Serio (#16) beobachtet von Thomas Böhme gegen Teemu Partanen (#13) und Raimund Beginskis (#6). Foto: Armin Diekmann

Nach acht Monaten Arbeit mit einer erfolgreich absolvierten RBBL-Hauptrunde und dem siegreichen Playoff-Halbfinale gegen Hamburg steht für den RSV Lahn-Dill ab Samstag die Entscheidung um die deutsche Rollstuhlbasketballmeisterschaft an. Spiel eins der „best-of-three“ Playoffserie gegen das RSB Team Thüringen wartet am Samstag um 18 Uhr im thüringischen Elxleben auf den Titelverteidiger aus Mittelhessen. „Wir haben in den letzten Monaten genau für diesen Moment so hart gearbeitet, um nun im Finale nach dem Titel greifen zu können. Wir sind ebenso dankbar wie fest entschlossen, die Chance zu nutzen. Unser Team ist in solchen Spielen überaus erfahren, diesen Vorteil wollen wir in die Waagschale werfen“, so ein konzentrierter RSV-Trainer Nicolai Zeltinger vor dem ersten Duell.

Vor den Toren der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt wartet auf den elfmaligen Deutschen Meister allerdings ein ebenbürtiger Gegner. Gegen keinen anderen nationalen Konkurrenten hat der RSV in den letzten Jahren so oft das Parkett als Verlierer verlassen müssen wie gegen das RSB Team Thüringen. Allerdings nie in entscheidenden Spielen in Playoffs und Pokal, dort ist die Weste des Titelverteidigers weiterhin blütenweiß gegen den Herausforderer.

Zentrale Figur im Spiel der Thüringer ist der im weißrussischen Minsk geboren Center Aliaksandr Halouski, der nach Liga-Topscorer Dirk Passiwan mit 21,8 Punkten pro Spiel zugleich der zweitgefährlichste Offensivspieler der gesamten RBBL ist. Ihm zur Seiten stehen mit André Bienek und Sebastian Magenheim zwei deutsche Nationalspieler, die maßgeblich an der 61:63-Niederlage der Wetzlarer im Januar an gleicher Stätte beteiligt waren. Mit Jens-Eike Albrecht, den beiden Balten Raimund Beginskis und Nerijus Venckus, dem starken Finnen Teemu Partanen, dem belgischen Nationalspieler Bart Nulens sowie dem britischen Europameister Dan Highcock hat das RSB Team längst dem langjährigen RSV-Jäger Nummer eins aus Zwickau den Rang abgelaufen. Auch auf europäischer Ebene sind die Thüringer längst in die Gilde der Topteams vorgedrungen. National wie international hat die Mannschaft von Trainer Josef Jaglowski dies einem qualitativ tiefen Kader zu verdanken, wie ihn sonst nur der RSV Lahn-Dill in Deutschland besitzt.

Will der neue Kronprinz jedoch den Titelverteidiger entthronen, muss er auch eine Serie brechen, denn in entscheidenden Duellen gegeneinander war stets der RSV das erfolgreichere Team. Hierzu wäre natürlich ein Erfolg im einzigen Heimspiel der Serie für die Thüringer von enormer Bedeutung, denn die Spiele zwei und optional drei finden in Wetzlar statt und dort müssen Halouski & Co. zudem gegen den „sechsten Mann“ auf der Tribüne der August-Bebel-Sporthalle antreten. Es hängt also viel vom Auftakt am Samstagabend in Elxleben ab, für beide Seiten versteht sich.

RBBL, Playoff-Finale „best-of-three“
Spiel #1, 11. April 2015
RSB Team Thüringen RSV Lahn-Dill Sa., 18:00
Spiel #2, 18. April 2015
RSV Lahn-Dill RSB Team Thüringen Sa., 16:00
Spiel #3, 19. April 2015 (optional)
RSV Lahn-Dill RSB Team Thüringen So., 16:00

Andreas Joneck

 

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