Die rollenden Teufel gastieren in Wetzlar

RSV Lahn Dill gegen Kaiserslautern.
Szene aus der letzten Begegnung der Teams: Thomas Böhme (#13) lässt sich auch durch ein Foul von Sedar Antac (#55) nicht stören. Foto: Armin Diekmann

Für Titelverteidiger RSV Lahn-Dill steht am Samstagnachmittag der zweite Saisonauftritt vor eigenem Publikum ins Haus. Um 16:00 Uhr erwarten die Mittelhessen in der Wetzlarer August-Bebel-Sporthalle die FCK Rolling Devils aus Kaiserslautern zum vierten Spieltag der Rollstuhlbasketball-Bundesliga. Die rollenden Teufel konnten erst am vergangenen Wochenende mit dem 67:60-Heimsieg über den Playoff-Kandidaten Hamburg für eine Überraschung sorgen, verloren aber zuvor selbst unerwartet deutlich in Zwickau. Noch scheint sich also die Mannschaft von US-Trainer Clifford Fisher in der noch jungen Spielzeit nicht positioniert zu haben, so dass der RSV am Samstag noch nicht exakt weiß, was ihn aus Reihen der Gäste aus der Pfalz erwarten wird.

„Kaiserslautern hat eine Mannschaft mit Potenzial und nach den bisherigen Leistungen zu urteilen mit Jake Williams auch einen nicht zu unterschätzenden Offensivfaktor“, so RSV-Trainer Nicolai Zeltinger. Gegen die BG Baskets war der US-Amerikaner mit 35 Punkten einer der Matchwinner, den die norddeutsche Verteidigung über fast 40 Minuten hinweg nicht zu kontrollieren vermochte. „Dementsprechend werden wir uns um ihn kümmern müssen“, gibt Zeltinger die defensive Marschroute gegen den Nationalmannschaftskollegen von Michael Paye und Steve Serio klar vor.

Neben Williams gehören Nationalspieler Matthias Heimbach, der zweite US-Amerikaner Ryan Wright oder aber der Ex-Wetzlarer Mark Beissert, zu den interessantesten Spielern. „Mark möchte bestimmt seinen ehemaligen Klubkollegen aus Wetzlar zeigen was er kann, über seine Motivation am Samstag müssen wir glaube ich nicht viel diskutieren“, so Headcoach Zeltinger schmunzelnd. Junioren-Weltmeister Kai Möller, der aus Thüringen bekannte US-Guard Taz Capasso oder der schweizerische Auswahlspieler Janic Binda komplettieren den Kader von Clifford Fisher, der in der ersten Liga auch schon auf der Zwickauer Bank saß.

Noch ist die gemeinsame Geschichte beider Klubs in der Beletage der Sportart nicht groß. Doch schon im Vorjahr bewiesen die Rolling Devils nicht nur durch ein starkes 51:71 in Wetzlar, dass sie für frischen Wind in der Liga sorgen können. In diesem Sommer geriet das FCK-Schiff dann jedoch in arge finanzielle Schieflage und sogar ein freiwilliger Rückzug aus dem Oberhaus wurde diskutiert. Umso erfreulicher, dass die Verantwortlichen diese gefährlichen Klippen umschifft haben und Beissert & Co. wieder sportliche Fahrt aufnehmen können.

Erstmals in der neuen Saison kann das RSV-Trainergespann Nicolai Zeltinger und Ralf Neumann gegen Kaiserslautern personell komplett aus dem Vollen schöpfen und mit Nico Dreimüller und Christopher Huber auch die beiden Junioren-Nationalspieler aufbieten, die an den ersten drei Spieltagen jeweils beim RSV II im Unterhaus zum Einsatz kamen. Somit dürfen sich die Fans in der Region am Samstag nicht nur auf hoch motivierte Gäste um den Wetzlarer Mark Beissert, sondern nach drei Erfolgen in Serie auch auf zwölf selbstbewusste RSV-Spieler freuen.

RBBL, 4. Spieltag: RSV Lahn-Dill – FCK Rolling Devils, BG Baskets Hamburg – RBC Köln 99ers, Hannover United – USC München (alle Sa.), BSC-Rollers Zwickau – Doneck Dolphins Trier, RSB Thuringia Bulls – Mainhatten Skywheelers (beide So.).

Andreas Joneck

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