Eine Lehrstunde in Sachen Basketball

Rolling Chocolate gegen Wiesbaden
In Wiesbaden gab es kein Durchkommen für die Rolling Chocolate um André Hopp. Foto: Dominik Borg

Einen rabenschwarzen Tag erwischten die Rollstuhlbasketballer der SG Heidelberg-Kirchheim am vergangen Samstag. Beim letzten Spiel vor dem Jahreswechsel gingen die Neckarstädter auswärts bei den Rhine River Rhinos aus Wiesbaden mit 87:44 regelrecht baden. Am 7. Spieltag in der 2. Bundesliga Süd erwischten die Rolling Chocolate dabei zunächst gar keinen schlechten Start ins Spitzenspiel Wiesbaden (Zweiter) vs. Heidelberg (Dritter). Bis zum 6:7 in der 2. Minute lagen die Jungen Wilden in Front. Doch was dann folgte, brachte selbst Coach Marco Hopp an seine Leistungsgrenzen. Nichts, von dem was er wenige Minuten vor Spielbeginn seiner jungen Mannschaft mit auf den Weg gab, konnten seine Spieler auch nur ansatzweise umsetzen. Es schien, als wollten die Chocolate mit dem Kopf durch die Wand und ihr Glück erzwingen. Wiesbaden hingegen, angeführt von seinen erstligaerfahrenen Neuzugängen David Amend (24 Pkt.) und Janet McLachlan (21 Pkt.), zog bis zum Ende des 1. Viertels auf 23:14 davon. Bis zum Seitenwechsel spielte der Aufstiegsaspirant vom Rhein die Kirchheimer regelrecht an die Wand. Die schlechte Wurfauswahl, die hohe Fehlpassquote und die nur mangelhafte taktische Disziplin machten es den Gästen vom Neckar unmöglich, zurück ins Spiel zu finden. Bei den Rhinos hingegen fand beinahe jeder Wurf seinen Weg ins Ziel und auch die Rebound-Überlegenheit der Hessen war respekteinflößend (45/19). So war es eine logische Konsequenz, dass die Chocolates bereits zur Pause quasi chancenlos in Rückstand gerieten (50:21).

Coach Marco Hopp konnte seiner jungen Mannschaft zur Halbzeitansprache nur noch die Last von den Schulten nehmen und sie motivieren, sich jetzt nicht kampflos zu ergeben und bis zur 40. Minute zu kämpfen. Im Spiel David gegen Goliath bäumten sich die weiterhin um jeden Ball kämpfenden Neckarstädter immer wieder auf und kamen durch gut vorgetragene Schnellangriffe immer wieder in aussichtsreiche Positionen, doch zeigten sie viel zu häufig kurz vor dem Ziel Nerven. Da selbst die einfachsten Ausstiege an diesem Tag von den Heidelbergern liegen gelassen wurden (27 % Feldwurfquote) und man zudem auch die zahlreichen Chancen von der Freiwurflinie nicht nutzte (31/12), zogen die „Dickhäuter“ aus der hessischen Landeshauptstadt bis zum Ende des 3. Viertels weiterhin davon (68:29). Das die gute Moral im Chocolate-Team um Mannschaftskapitän André Hopp (18 Pkt.) dennoch ungebrochen blieb, zeigte sich im Abschlussviertel, welches die Jungen Wilden beinahe ausgeglichen gestalten konnten (15:19). Am bitteren 87:44-Endresultat änderte dies freilich nichts mehr. So gehen die Rolling Chocolate, nach zuletzt zwei Siegen in Folge, mit einer äußerst unerwünschten vorweihnachtlichen Packung in die Winterpause. „In der Phase des Umbruchs gibt es immer wieder Spiele, in denen einfach alles gegen dich läuft. Wir müssen das richtig einordnen und weiterhin gewissenhaft an unserem Entwicklungspotential arbeiten. Auch mental fehlt uns noch die notwendige Abgebrühtheit, um mit dem enormen Druck in solchen Spitzenspielen umzugehen. Für Wunder ist es in diesem Stadium der Mannschaftsfindung noch zu früh, doch werden wir weiterhin daran arbeiten. Es ist für mich jedoch schön und wichtig zu sehen, dass trotz der bitteren Pleite in Wiesbaden die Stimmung in der Mannschaft ungebrochen positiv ist!“, analysierte Heidelbergs Trainer Marco Hopp die Situation nach der viel zu deutlichen Niederlage.

Punkteauswertung Rolling Chocolate vs. Rhine River Rhinos Wiesbaden

Für Heidelberg spielten: Hopp 18, Grubmüller 12, Eckhardt 8, Ernst 3, Gumpert (Ch.) 3, Panousis, Scherke, Vogt, Weiß.

Für Wiesbaden spielten: Amend 24, McLachlan 21, Güntner 16 , Hoffmann 12, Schwarz 6, Weber 4, Antac 4, Dillmann, Gerber, Jung.

Aktuelle Tabelle der 2. Bundesliga Süd

Team Pkte Körbe +/- Sp
1. Roller Bulls Sankt Vith 14 : 0 539 : 369 170 7
2. Rhine River Rhinos 12 : 2 530 : 312 218 7
3. Mainhatten Skywheelers 2   6 : 6 343 : 371 -28 6
4. SGK Rolling Chocolate 1   6 : 6   327 : 379 -52
5. RSV Lahn-Dill 2   6 : 8 346 : 393 -47 7
6. Sabres Ulm 1   6 : 8 367 : 425 -58 7
7. RBB München Iguanas 1   4 : 10 373 : 396 -23 7
8. SB DJK Rosenheim   0 : 14 307 : 487 -180 7

Johannes Ernst

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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