Fernbusse oft nicht barrierefrei

Die Unternehmen bemühen sich um geschultes Personal. Eine Rampe allein macht einen Fernbus aber noch lange nicht Barrierefrei. Foto: Siegurd Seifert
Die Unternehmen bemühen sich um geschultes Personal. Eine Rampe allein macht einen Fernbus aber noch lange nicht barrierefrei. Foto: Siegurd Seifert

Fernbusse haben sich zu einer echten Alternative zur Bahn entwickelt. Nicht jedoch für Menschen im Rollstuhl, wie der VdK-Verband in der aktuellen Ausgabe seiner Zeitung kritisiert. „Mehrere VdK-Mitglieder, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, beklagen, dass ihnen die Beförderung mit dem Fernbus verweigert wurde“, berichtet VdK-Präsidentin Ulrike Mascher.

Meist berufen sich die Unternehmen dabei auf Sicherheitsvorschriften. Die Betreiber müssten sich auf Menschen mit Behinderung einstellen, so Mascher. Dazu seien sie gemäß EU-Verordnung verpflichtet. Dem Gesetz nach sind barrierefreie Fahrzeuge jedoch erst ab 2016 Pflicht. Für ältere Fahrzeuge gilt zudem eine Übergangsfrist bis 2019. Bei den meisten Unternehmen herrsche in Sachen Barrierefreiheit noch großer Nachholbedarf, kritisiert Mascher.

Allenfalls gebe es Platz einen Klapprollstuhl im Gepäckraum mitzunehmen. Einzelne Unternehmen sind da schon weiter und bieten einen Rollstuhlplatz im Fahrgastraum und einen Lift. Doch auch dies mache einen Bus noch lange nicht barrierefrei, so die VdK-Zeitung, denn die bauartbedingt tief liegenden Toiletten seien für einen Rollstuhlfahrer unerreichbar. Diese deutliche Einschränkung für mobilitätseingeschränkte Menschen in Fernbussen widerspreche der UN-Behindertenrechtsredaktion, so der VdK.

Weitere Informationen zum Thema „Barrierefreiheit bei Fernbussen“ (Testfahrt) lesen Sie im RehaTreff 3/2014, der am 10. September 2014 erscheint.

Eric Scharfenort

 

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