Gipfeltreffen: RSV Lahn-Dill vs. Thuringia Bulls

Lahn Dill gegen Thuringia Bulls
Steve Serio (#11) findet die Lücke in der Thüringer Defensive, v.l.: Bart Nulens (#7), Teemu Partanen (#13) und Raimund Beginskis (#6). Aufnahme von der letzten Begegnung der Teams. Foto: Armin Diekmann

Ein kurzer Blick auf die Tabelle und es ist klar, das Duell am Samstagabend in Wetzlar zwischen dem RSV Lahn-Dill als Titelverteidiger und den RSB Thuringia Bulls als Tabellenführer ist das unangefochtene Gipfeltreffen in der RBBL. Es entscheidet sich zwar noch keine Titelfrage, doch Platz eins in der Hauptrunde und der damit verbundene Heimvorteil in einer möglichen Endspielserie oder aber die Chance dem jeweils großen Herausforderer einen mentalen Nadelstich zu versetzen, lassen beide Teams bis in die Haarspitzen motiviert zur Sache gehen. Hochball der Partie des 16. Spieltages in der Rollstuhlbasketball-Bundesliga (RBBL) ist am Samstag um 19:30 Uhr in der August-Bebel-Sporthalle.

Zweieinhalb Monate mussten Michael Paye & Co. auf ihre Revanche für das 61:69 aus dem Hinspiel warten. Nun bietet sich diese am Samstag vor eigener Kulisse, die der Brisanz der Partie entsprechend groß sein wird. Am 21. November musste der Titelverteidiger aus Mittelhessen in Elxleben vor allem deshalb eine Niederlage quittieren, weil den Thüringern anzumerken war, wie tief der Stachel aus der letzten Saison noch sitzt. Im Frühjahr 2015 hatten sie bereits eine Hand an der Meisterschafts-Trophäe, ehe der RSV in einer dramatischen Finalserie das Blatt noch wenden konnte. Nur zwei Wochen später schlugen die Wetzlarer Rollis noch einmal zu und versetzten dem Konkurrenten im Halbfinale der Champions League ebenso dramatisch nach Verlängerung den K.o.

Nun wollen die Thüringer unter Beweis stellen, dass sie auch in der Lage sind, im Mekka der Sportart zu bestehen. Hierzu tritt der Herausforderer, selbst André-Vergauwen-Cupsieger 2014, der in der europäischen Rangliste bereits auf Position sechs vorgerückt ist, beim schon oft herausgeforderten und totgesagten Champion an. Mit zwölf Meistertiteln, zwölf Pokalsiegen und sechs Champions League Triumphen ist der RSV Lahn-Dill seit mehr als einem Jahrzehnt die gültige Maßeinheit in Deutschland.

„Wir freuen uns riesig auf dieses Spiel, genau diese Herausforderungen sind es doch, die du als Sportler liebst“, gibt RSV-Trainer Nicolai Zeltinger vor dem Topspiel zu Protokoll: „Wir werden gut vorbereitet sein und erwarten ein enges Spiel, das wir natürlich gewinnen wollen. Im Verlauf der Partie werden wir dann sehen, ob es uns gelingen kann auch den direkten Vergleich für uns zu entscheiden“. Hierbei wird es auch auf die Tagesform der Topspieler auf beiden Seiten ankommen, die alle in der Lage sind ein solches Spiel entscheidend zu beeinflussen. Während bei den Gastgebern diese Last vor allem vom Trio Thomas Böhme, Michael Paye und Steve Serio getragen wird, lastet diese Bürde in Thüringen auf Topscorer Aliaksandr Halouski sowie den Guards André Bienek und Joakim Linden. Zu den X-Faktoren könnten aber auch Center Joe Bestwick für den RSV oder aber sein Landsmann Dan Highcock auf der Gegenseite werden.

„Alle Welt spricht davon, dass wir uns gegen das zweitbeste Team in Deutschland erwehren müssen, aber das stimmt faktisch ja nicht. Alleine die Papierform und der Blick auf die Tabelle verrät ganz nüchtern, dass Thüringen aktuell die Nummer eins ist und dies nicht zu Unrecht“, so Zeltinger weiter: „Dies zu ändern und nach der Hauptrunde die Nase wieder vorne zu haben, ist nun unser Ziel und wir gehen dies mit ebenso viel Selbstvertrauen wie Respekt an“.

Personell muss Gastgeber Lahn-Dill weiterhin auf den an der Schulter verletzten Marco Zwerger verzichten, dafür wirken mit Nico Dreimüller und Christopher Huber beide Junioren-Weltmeister mit. Die beiden Youngster wie alle anderen Besucher des Topspiels dürfen sich auf eine große Kulisse freuen, bei der unteranderem auch die Inklusions-Kampagne „Gemeinsam etwas ins Rollen bringen“ des Deutschen Rollstuhlsport-Verbandes vorgestellt wird.

RBBL, 16. Spieltag: Mainhatten Skywheelers – FCK Rolling Devils, USC München – RBC Köln 99ers, RSV Lahn-Dill – RSB Thuringia Bulls (alle Sa.), Hannover United – Doneck Dolphins Trier (So.), BG Baskets Hamburg – BSC-Rollers Zwickau (28. Februar).

Andreas Joneck

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