Inklusionstour Fulda

Bus-Inklusionstour_Credit_Fuldaer_Zeitung
Die Veranstalter und Partner der Inklusionstour in Fulda. Von links stehend Stefan Frauenholz (Präsident TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell), Qing Yu Meng (Chefcoach TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell), Mathias Leilich (Präsident Lions Club Fulda), Thomas C. Kirchhof (stellv. Verlagsleitung Fuldaer Zeitung), Swetlana Gorski (Geschäftsführerin alliro GmbH). Von links sitzend Hans-Uwe Theele (1. Vorsitzender Interessengemeinschaft barrierefreies Fulda e.V.), Holger Nikelis (Initiator sport grenzenlos).

Sie ist auf Messen und öffentlichen Veranstaltungen, in -Schulen und Sporthallen, in Kaufhäusern oder Jugendeinrichtungen unterwegs – stets mit dem Ziel, die Öffentlichkeit für das -Thema Inklusion zu sensibilisieren und den Sport von Menschen mit Behinderung zu begeistern. Jetzt macht die Kölner Initiative „sport grenzenlos“ des Paralympicssiegers im Rollstuhl-Tischtennis, Holger Nikelis, Station in Fulda.
Unter dem Motto „Behinderung in Fulda?! Nicht mit uns.“ veranstaltet „sport grenzenlos“ gemeinsam mit dem Lions Club Fulda, der Fuldaer Zeitung, dem Tischtennis-Bundesligisten TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell und anderen lokalen Partnern von Montag, 20. bis Sonntag, 26. Januar 2014 – also genau heute in einem Monat – die „sport grenzenlos Inklusionstour“ mit unterschiedlichsten Aktionen in der osthessischen Barockstadt. Die Schirmherrschaft in Fulda hat Bundespräsident a.D. Prof. Dr. Horst Köhler übernommen.
Köhler: „Die Menschen begeistern“. „Ich verfolge bereits seit vielen Jahren mit großem Interesse und Begeisterung den erfolgreichen Behindertensport in unserem Land“, erläutert Horst Köhler die Hintergründe seiner Unterstützung. „Mit den engagierten Beteiligten um Holger Nikelis teile ich die Vision einer besseren gesellschaftlichen Teilhabe von Menschen mit Behinderungen. Ich würde mir wünschen, dass die Inklusionstour die Menschen begeistert und ermutigt sich einzusetzen für eine erfolgreiche Inklusion in ganz Deutschland.“
Ziel der Inklusionstour ist es, die Wahrnehmung von Menschen mit Behinderung zu erhöhen. „Wir möchten Vorurteile abbauen, die Faszination für den Sport von Menschen mit Behinderung wecken sowie Respekt und Toleranz fördern“, sagt Holger Nikelis, Initiator von „sport grenzenlos“.
Eben diese Ziele verfolgt auch Mathias Leilich als Präsident des Lions Club Fulda. Aus einem Gespräch zwischen Nikelis und Leilich sei die Idee entstanden, gemeinsam etwas zur Unterstützung von Menschen mit Behinderung zu organisieren. „Wir wünschen uns mit der Inklusionstour viele Menschen mit und ohne Behinderung zu erreichen, sie zum Nachdenken zu animieren und die Diskussion vielseitig zu entfachen“, sagt Leilich. Fulda solle als Vorzeigeprojekt etabliert werden, um so andere Städte in ähnlichen Formationen zu einem solchen Projekt zu animieren. Leilich: „Der Lions Club ist bundesweit eine gute Anlaufstelle für das Thema Inklusion. Mit seinem Netzwerk und seinen Kontakten könnte er die Ideen von Holger Nikelis auch zukünftig unterstützen.“
Mit gebrandetem Linienbus ersten Denkanstoß geben
Anhand eines Linienbusses, der bis Ende Januar in Fulda unterwegs sein wird und mit dem Slogan „Behinderung in Fulda?! Nicht mit uns.“ gebrandet ist, sind die Organisatoren von sport grenzenlos und des Lions Club Fulda am Freitag, 13. Dezember mit der geplanten Aktion erstmals an die Öffentlichkeit herangetreten. „Wir wollen einen ersten Denkanstoß geben und die Menschen in der Region auf die Inklusionstour aufmerksam machen“, erläutert Nikelis.
Die Aktionswoche selbst beginnt am Montag, 20. Januar mit einem Tischtennisabend für Spieler und Interessierte mit und ohne Behinderung in der Hubtex-Arena, „Heimat“ des Tischtennis-Bundesligisten und aktuellen Herbstmeisters TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell. Auch der TTC wird als Kooperationspartner der Tour in das Training und andere Aktionen der Inklusionstour mit eingebunden sein.
An unterschiedlichen Orten und Institutionen der Stadt wie beispielweise der Hochschule Fulda, der Kinderakademie, einem Möbelhaus, der Jugendkulturfabrik Fulda und an verschiedenen Schulen geht es in der Woche weiter mit Diskussions-, Gesprächs- und Fragerunden sowie Show- und Mitmachaktionen. Diese stehen unter dem Motto „Meet the Paralympians“. An der Seite des Weltmeisters Nikelis werden dabei etwa Birgit Kober, zweifache Paralympicssiegerin im Kugelstoßen und Speerwerfen in London 2012, Thomas Schmidberger, Nummer eins der Welt im Rollstuhl-Tischtennis der Wettkampfklasse III und Behindertensportler des Jahres oder Manuela Schmermund, Paralympicssiegerin im Sportschießen und Athletensprecherin des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS) vor Ort sein. Auch der Lions Club Fulda wird die Aktionstage umfangreich unterstützen und sich entsprechend in die Themenwelten mit einbringen.
Sportlicher und musikalischer Höhepunkt zum Abschluss
Am Samstag, 25. Januar ist die „sport grenzenlos Gala“ geplant, eine Charity-Veranstaltung organisiert vom Lions Club Fulda, zu der rund 250 geladene Gäste aus Sport, Politik, Wirtschaft, Medien und Kultur im Esperanto Hotel und Kongresszentrum erwartet werden. Die Erlöse aus der Lions-Benefizveranstaltung kommen lokalen Initiativen zur Förderung der Barrierefreiheit und Inklusion sowie „sport grenzenlos“ zu Gute.
Die Inklusionstour endet am 26. Januar mit einem sportlichen und musikalischen Leckerbissen in der Esperanto Halle: der „sport grenzenlos Trophy“ mit anschließendem Konzert des Fuldaer Sängers Philip Bölter. Bölter, Teilnehmer bei der dritten Staffel von „The Voice of Germany“, ist einer der besten Nachwuchs-Gitarristen Deutschlands. Er gewann mit seiner Band den „Deutschen Rock & Pop Preis 2012“ in der Kategorie „Beste Country-Band“.
Die „sport grenzenlos Trophy“ ist eine spektakuläre Turnierform mit drei Mannschaften, die unter Wettkampfbedingungen im Rollstuhl gegeneinander antreten. Ein Team stellt der TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell mit seinem chinesischen Spitzenmann Wang Xi sowie den deutschen Nationalspielern Patrick Franziska, Ruwen Filus und Philipp Floritz. Als zweite Mannschaft ist das Team „sport grenzenlos“ mit Holger Nikelis, Thomas Schmidberger, Vize-Weltmeister Selcuk Cetin (WK V) und Vize-Europameisterin Sandra Mikolaschek (WK IV) am Start. Die SG 1921 Hettenhausen stellt mit seiner in der Hessen-Liga aktiven Jugendmannschaft das dritte Team für das Turnier.
„Wir hoffen, dass wir mit unserer Inklusionstour möglichst viele Menschen in Fulda und Umgebung erreichen und ihnen sowohl das Thema Inklusion als auch damit einhergehende Probleme und Herausforderungen auf vielfältige und vor allem praktische Art und Weise näher bringen können. Wenn uns dies gelingt und sich daraus vielleicht neue Chancen und Ideen für die Stadt entwickeln, dann haben wir schon viel erreicht“, sagt Holger Nikelis.

Weitere Artikel

Letzte Beiträge