Preis für inklusive Schulen ausgelobt

Prämiert werden Schulen, an denen alle Kinder besonders gut gemeinsam lernen.
Prämiert werden Schulen, an denen alle Kinder besonders gut gemeinsam lernen. Foto: Pm/Ulfert Engelkes

Ab heute können sich inklusive Schulen erneut um den Jakob Muth-Preis bewerben. Der Preis zeichnet seit 2009 Schulen aus, die inklusive Bildung beispielhaft umsetzen und so allen Kindern die Möglichkeit eröffnen, an hochwertiger Bildung teilzuhaben und ihre individuellen Potenziale zu entwickeln.

Der Preis wird zum sechsten Mal vergeben; Träger sind die Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, Verena Bentele, die Deutsche UNESCO-Kommission und die Bertelsmann Stiftung. Die Bewerbungsfrist endet am 15. November 2014.

Erfolgreiche inklusive Schulen lenken ihren Blick auf die Bedürfnisse aller Kinder und sehen ihre Unterschiedlichkeit als Chance. In diesen Schulen ist der Perspektivwechsel vom getrennten zum gemeinsamen Unterricht bereits gelungen. Hier profitieren alle Kinder vom gemeinsamen Lernen. Die bisherigen Preisträger-Schulen zeigen, dass sich durch Inklusion eine neue Lernkultur entwickeln kann, die konsequent am Prinzip individueller Förderung ausgerichtet ist und das Potenzial aller Schüler besser entfaltet. Das Recht auf inklusive Bildung ist mit der UN-Behindertenrechtskonvention seit 2009 in Deutschland verankert.

Die Erkenntnis, dass Inklusion allen nützt, ist auch deshalb besonders wichtig, weil sich gerade beim gemeinsamen Unterricht von Kindern mit und ohne Förderbedarf – einer der großen Aufgaben der Inklusion in Deutschland – seit 2009 wenig getan hat. Zwar besucht mehr als ein Viertel der Schüler mit Förderbedarf inzwischen eine reguläre Schule. Der Anteil der Kinder, die in Sonderschulen unterrichtet werden, geht jedoch nicht zurück, und die Anzahl an Kindern mit Förderbedarf hat sich seit 2009 sogar erhöht.
Der Preis ist benannt nach dem Pädagogen Jakob Muth (1927-1993), einem Vorkämpfer und Wegbereiter des gemeinsamen Lernens. Jakob Muth war überzeugt: „Am stärksten wirken Beispiele“. Deshalb werden durch den Jakob Muth-Preis in diesem Jahr zum sechsten Mal Schulen prämiert, die anderen Schulen Mut machen können, sich der Herausforderung Inklusion zu stellen: damit alle Kinder besser lernen.

Wer kann sich bewerben?
Bewerben können sich Schulen und Verbünde aller Schulformen – von der Grundschule bis zum Gymnasium. Die Voraussetzung: Alle Schülerinnen und Schüler, unabhängig von Aspekten wie Förderbedarf, ethnischem oder sozioökonomischen Hintergrund, lernen gemeinsam und können so ihre Potenziale entfalten.
Wie kann man sich bewerben?
Auf der Website des Jakob Muth-Preises www.jakobmuthpreis.de/bewerbung können sich Schulen und Verbünde für die Bewerbung mit dem Online-Tool registrieren.
Wann kann man sich bewerben?
Die Bewerbungsfrist läuft vom 1. September bis 15. November 2014.
Was gibt es zu gewinnen?
Es werden drei gleichwertige Preise in Höhe von jeweils 3.000 Euro an drei Schulen vergeben. 5.000 Euro gibt es für einen Schulverbund. Die Preisträger erhalten außerdem eine individuell auf ihre Schule/ ihren Verbund zugeschnittene Fortbildung zum Index für Inklusion durch die Montag Stiftung für Jugend und Gesellschaft.
Wo gibt es noch mehr Informationen?
– Weitere Informationen zum Preis und zum Bewerbungsverfahren gibt es unter www.jakobmuthpreis.de
– Aktuelle Zahlen zum Stand des gemeinsamen Lernens von Kindern mit und ohne Förder-bedarf in Deutschland, aufgeschlüsselt nach Bundesländern, finden Sie auf der Website der Bertelsmann Stiftung.

 

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