Klinikmitarbeiter dürfen nicht die Leidtragenden sein

Kliniknotstand
Dr. med. Gottfried von Knoblauch zu Hatzbach, Präsident der Landesärztekammer Hessen. Foto: Landesärztekammer

Die finanzielle Lage der Kliniken in Deutschland ist alarmierend. Das offenbarte der jüngst veröffentlichte Krankenhaus Ranking Report des Wirtschaftsforschungsinstitutes RWI. Knapp 2.000 Krankenhäuser müssten bis 2020 schließen, lautet die Prognose. „Der wirtschaftliche Druck darf nicht zu Kürzungen beim Klinikpersonal führen“, warnt vor diesem Hintergrund Dr. med. Gottfried von Knoblauch zu Hatzbach, Präsident der Landesärztekammer Hessen. Die Landesregierungen seien am Zug, entsprechende Maßnahmen bereitzustellen, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Denn: Personelle Unterbesetzung in Krankenhäusern führe zu mehr Fehlern und einer schlechteren Versorgung. Dieser Zusammenhang sei bereits in zahlreichen Untersuchungen belegt worden (u.a. vom Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit 2006).
In den Hintergrund gerate häufig, dass nicht nur Medikamente und Operationen zu einer erfolgreichen Krankenhausbehandlung gehören. Ebenso wichtig seien menschliche Zuwendung und das Gespräch mit dem Patienten. Und dafür brauche es Zeit sowie eine ausreichende Zahl ärztlicher und in der Pflege tätiger Mitarbeiter. Darauf machte die Landesärztekammer Hessen bereits im Februar dieses Jahres aufmerksam. Die geplante Qualitätsoffensive im Gesundheitswesen durch die Bundesregierung gehe daher nicht ohne eine Personaloffensive, lautet auch die aus Hessen initiierte Forderung vom 117. Deutschen Ärztetag 2014.
Die Landesärztekammer Hessen bekräftigt daher erneut ihre Forderung nach vernünftigen Mindestpersonalgrenzen für alle Bereiche der stationären Versorgung und fordert die hessische Landesregierung auf, bei der Finanzierung der Krankenhäuser nachzubessern.

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