Liegerad von HP Velotechnik jetzt mit Hilfsmittelnummer

Gekko_fxs_action_rechts_Junge_AN_9212Der Liegeradproduzent HP Velotechnik aus dem hessischen Kriftel hat erstmals ein Fahrzeug mit einer Hilfsmittelnummer auf den Markt gebracht. Das mitwachsende Kinder-Rad mit der Bezeichnung „Gekko fxs“ kann mit ein paar Handgriffen auf Körpergrößen von 1,15 bis 1,80 Meter angepasst werden, steht auf seinen drei Rädern absolut kippstabil und bietet damit maximale Sicherheit auch für wenig geübte Fahrer.

Laut Hersteller eignet sich das Rad unter anderem für Kinder mit neuromuskulären Erkrankungen, zum Beispiel eingeschränkte oder mangelhaft koordinierte Bewegungsabläufe (Zerebralparese, Muskeldystrophien). Das macht in der Regel, ähnlich wie Störungen des Gleichgewichtssinnes, (verkehrs-)sicheres Fahren auf einem üblichen Zweirad unmöglich.

Das kleine Gekko kann mit wenigen Handgriffen auf etwa die halbe Größe gefaltet werden und passt so problemlos in fast alle Autos. Dabei bleiben alle Teile am Rad, was besonders Fahrten mit der Bahn sehr erleichtert.

Für dieses Konzept mit Extras wie 5-Punkt-Gurtsystem und kindgerechten Sicherheitspedalen hat der Spitzenverband der Krankenkassen (GKV) eine Hilfsmittelnummer erteilt. Der Bewilligungsbescheid über die Nummer 22.51.02.0061 liegt dem Hersteller vor. Demnächst erfolgt die Veröffentlichung im Hilfsmittelverzeichnis, dann ist das Gekko auch in den Datenbanken auffindbar.

Das Rad in der Produktgruppe 22 (Mobilitätshilfen) ist der 61. Eintrag in den Untergruppen „Hilfe im Straßenverkehr“ und „Dreirad für Kinder“. Damit ist eine Abrechnung der Kosten in bestimmten Fällen über die Krankenkassen möglich.

Unter ergonomischen Aspekten hochinteressant ist an dem Rad die stufenlose Einstellung auf die Fahrergröße. Dafür nutzen die Hessen eine Eigenart der von ihnen favorisierten Bauweise mit den zwei charakteristischen Fronträdern (Tadpole-Trike): Der aus einem Hauptrohr bestehende Rahmen mündet vorne im Tretlager-Ausleger, unter dem Sitz endet er im Hinterbau, der bei dem für HP Velotechnik typischen Design am Faltgelenk ansetzt. Beim Gekko fxs können nun beide Teile ausgezogen werden.

Um diesem flexiblen Rahmen und zugleich dem Fahrer gerecht zu werden, wurde der neuartige OrthoFlex-Sitz konstruiert. Damit lässt sich erstmals individuell eine Sitzfläche stufenlos an die Fahrergröße anpassen. Der Sitzwinkel kann im Bereich zwischen 48 und 64 Grad Neigung eingestellt werden. Mit acht einzeln justierbaren Polsterelementen lässt sich zudem fast jeder Rücken und vor allem fast jede Rückengröße punktgenau abstützen! Die Bedienung der Vario-Elemente mit Schnellspannern ist laut Hersteller „sehr einfach“.

Fahrradtechnisch gesehen ist das Gekko fxs, bei dem der Fahrer die beiden Räder vorne stets im Blick hat, ein außergewöhnlich flexibles Spezialrad. Das verrät schon die hochwertige Ausstattung: Es verfügt über eine leichtgängige 8-Gang-Nabenschaltung sowie Scheibenbremsen. Zugleich bietet HP Velotechnik in seinem Baukastensystem ein breites Spektrum an Zubehör an. Dank zahlreicher Individualisierungsoptionen wird das Fahrzeug zur perfekten Plattform für Anpassungen im therapeutischen Bereich. Einzigartig ist der neuartige Begleitergriff, der einem „Copiloten“ erlaubt, mitzulenken, anzuschieben oder dank gekoppelter Bremse das Fahrzeug sicher zum Stehen zu bringen.

Der Preis für das Standardmodell beträgt 3.990,– Euro. Ein Modell als Pedelec kostet ab 6.640,– Euro. Der Schweizer Premium-Elektromotor von GO SwissDrive ist wie das ganze Rad stark individualisierbar. Zum Beispiel lässt sich die Geschwindigkeit, bis zu der unterstützt wird, altersgerecht herunterregeln. Eine Intervall-Option ermöglicht den Ausgleich unterschiedlicher Beinkräfte.

Weitere Informationen unter www.hpvelotechnik.com

Weitere Artikel

Letzte Beiträge