„Mehr Menschen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt“

Internationaler Tag der Menschen mit Behinderungen
Der Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), Matthias Löb. Foto: LWL

„Behinderte Menschen müssen so normal wie möglich leben können. Darum brauchen sie mehr Arbeitsplätze auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt „, sagte der Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), Matthias Löb, zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung.

Der LWL ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Löb: „Noch immer arbeiten zu viele Menschen in Sondereinrichtungen wie in den Werkstätten für behinderte Menschen. So steigt dort die Zahl der Beschäftigten immer noch an, die auch aus dem so genannten ersten Arbeitsmarkt – zum Beispiel mit einer psychischen Behinderung – in die Werkstatt kommen.

Allein 2013 sind in Westfalen-Lippe fast 500 behinderte Menschen mehr in Werkstätten betreut worden als im Jahr davor. „Viele dieser Menschen könnten durchaus wieder auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt Arbeit finden, wenn sie dort richtig unterstützt würden“, so LWL-Sozialdezernent Matthias Münning. Offenbar sei nicht ausreichend bewusst, dass viele Menschen mit Behinderungen leistungsfähig seien und eine Chance verdient hätten.
Die Selbständigkeit von Menschen mit Behinderungen könne durch ein so genanntes Bundesteilhabegeld gestärkt werden, so Münning weiter. Bisher seien Menschen mit wesentlichen Behinderungen ausschließlich auf die Sozialhilfe angewiesen. Zurzeit arbeite das Bundessozialministerium an einem neuen Gesetz, an dem auch der LWL mitwirke. Das bisher Erreichte und die Herausforderungen der Zukunft stelle der LWL in einem eigenen Internetauftritt dar (https://www.richtung-inklusion.lwl.org), so Münning.
Der LWL im Überblick
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 16.000 Beschäftigten für die 8,2 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 17 Museen und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 116 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.

 

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