Philippinen – ein Jahr nach Taifun „Haiyan“

Taifun Haiyan
Nach dem Taifun verteilte die CBM in einem ersten Schritt Lebensmittel, Hygieneartikel und Decken, um die Betroffenen mit dem Notwendigsten zu versorgen. Foto: CBM

Ein Jahr nach dem schrecklichen Wirbelsturm Haiyan, der weite Teile der Philippinen verwüstet hat, zieht die Christoffel-Blindenmission (CBM) Bilanz. CBM-Geschäftsführer Dr. Rainer Brockhaus: „Wir konnten mehr als 60.000 Menschen helfen. Das war eine tolle Leistung unserer lokalen Partner.“ Sie verteilten in einem ersten Schritt Lebensmittel, Hygieneartikel und Decken, um die Betroffenen mit dem Notwendigsten zu versorgen. Dabei wurden Menschen mit Behinderungen und andere Schutzbedürftige wie Senioren oder alleinstehende Frauen besonders berücksichtigt. Gleichzeitig baute die CBM zwei Anlaufstellen für Menschen mit Behinderungen in Estancia und Concepcion auf. Die Mitarbeiter klären, welche Hilfe die behinderten Menschen brauchen und vermitteln sie an entsprechende Hilfseinrichtungen.

Wiederaufbau inklusiv gestalten

Auch ein Jahr nach dem verheerenden Wirbelsturm ist der Wiederaufbau noch nicht abgeschlossen: Bis September errichtete die CBM 135 Wohnhäuser barrierefrei und sturmsicher, denn die Philippinen werden immer wieder von tropischen Wirbelstürmen getroffen. Auch vier Bildungszentren für Kinder mit Behinderungen wurden wiederaufgebaut. Dort werden die Schüler individuell unterrichtet, um dann auf Regelschulen zu wechseln. Weitere Bildungszentren und Schulen sind geplant. 15 Prozent aller Menschen weltweit leben mit Behinderungen. Sie sind stärker durch die Folgen von Naturkatastrophen betroffen, weil sie zum Beispiel Schutzunterkünfte nicht erreichen oder nicht rechtzeitig auf Warnzeichen reagieren können.

Ziel der CBM ist es, die Nothilfe und den Wiederaufbau möglichst inklusiv und barrierefrei zu gestalten. Dieses Ziel kann die CBM jedoch nicht alleine erreichen. Die lokale Regierung und andere internationale Organisationen sind hier ebenso in der Pflicht. Dafür setzt sich die CBM nicht nur politisch ein, sondern schult andere Organisationen und die örtlichen Behörden darin, Gebäude barrierefrei zu bauen und Hilfsprogramme für alle zugänglich zu gestalten. Auch für barrierefreie Schutzunterkünfte erarbeitete sie Richtlinien.

Brockhaus: „Inklusiv arbeiten heißt aber auch, dass Menschen mit Behinderungen aktiv an den Maßnahmen beteiligt sind. Sie haben Lebensmittel verteilt, Schulmöbel produziert und betreiben die Anlaufstellen in Estancia und Concepcion. Damit verändern sie gleichzeitig die Einstellung der Gesellschaft zu behinderten Menschen.“ Seit dem Taifun konnte die CBM dank großzügiger Spenden mehr als 1,7 Millionen Euro für Hilfsprojekte bereitstellen. Die CBM und ihre Partner planen dort bis Januar 2017 weitere Projekte.

Seit vierzig Jahren engagiert für die Philippinen

Die Christoffel-Blindenmission ist seit 1974 auf den Philippinen tätig. Sie zählt zu den größten und ältesten Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit in Deutschland. Sie fördert seit über 100 Jahren weltweit Menschen mit Behinderungen in Entwicklungsländern. Die Aufgabe der CBM ist es, das Leben von Menschen mit Behinderungen zu verbessern, Behinderungen zu vermeiden und Barrieren abzubauen. Die CBM unterstützt zurzeit 672 Projekte in 68 Ländern. Weitere Informationen unter www.cbm.de.

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