Protestaktion auf dem Kirchentag für Menschen mit Behinderungen

Kirchentag
Mit einem Ausrufezeichen machten Kirchentagsbesucher auf die Situation von Menschen mit Behinderungen weltweit aufmerksam. Foto: CBM/Röttgers

Mit einem 40 Meter großen Ausrufezeichen, gebildet von mehr als 350 Menschen, hat die Christoffel-Blindenmission (CBM) am Freitag ein Zeichen für Menschen mit Behinderungen während des Kirchentages in Stuttgart gesetzt. Kurz vor dem G7-Gipfel auf Schloss Elmau machte die CBM auf dem Stuttgarter Schlossplatz deutlich, wie wichtig inklusive Entwicklungsziele sind. „Wir hoffen sehr, dass Deutschland mit der G7-Präsidentschaft die Chance nutzt, ein klares Signal für eine inklusive Post-2015-Agenda zu senden“, sagt Dr. Rainer Brockhaus, Geschäftsführer der CBM.

Die G7-Regierungschefs diskutieren auf Schloss Elmau in Bayern am 7. und 8. Juni unter anderem über die neuen Entwicklungsziele, die die Vereinten Nationen im September verabschieden wollen. Die globalen Ziele sollen die Lebensbedingungen für alle Menschen verbessern. Der aktuelle Entwurf der sogenannten Post-2015-Agenda weist aus Sicht der CBM jedoch entscheidende Lücken auf. Behinderte Menschen werden nicht durchgängig und konsequent genug erwähnt. So werden sie in den Zielen zu Armutsbekämpfung, Gesundheit, Katastrophenvorsorge und Nothilfe sowie Geschlechtergerechtigkeit bisher nicht berücksichtigt.

„Nur wenn Menschen mit Behinderungen in den für sie relevanten Entwicklungszielen genannt werden, lässt sich gewährleisten, dass sie in der Zukunft endlich gleichberechtigt von Entwicklung profitieren“, sagt Brockhaus. „Die neuen Entwicklungsziele sind von Anfang an zum Scheitern verurteilt, wenn eine Milliarde Menschen vergessen werden – denn so viele behinderte Menschen gibt es weltweit.“

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