RSV Lahn-Dill dreht nur minimal an den Einstellschrauben

RSV Lahn Dill
Teamfoto 2014/2015: Hinten v.l.: Physiotherapeutin Pia Briegel, Koordinator Sebastian Block, Teamärztin Petra Michel-Leutheuser, Co-Trainer Ralf Neumann, Headcoach Nicolai Zeltinger, Koordinator Lukas Kapfer, Physiotherapeutin Beke Scheil; mittlere Reihe v.l.: Sebastian Mende und Jörg Fink (Management), Steve Serio, Joe Bestwick, Dirk Köhler, Felix Schell, David Amend, Kapitän Michael Paye, Sven Köppe (Management), Teammanager Andreas Joneck; vorne v.l.: Christopher Huber, Björn Lohmann, Nico Dreimüller, Thomas Böhme, Jan Haller, Marco Zwerger, Annabel Breuer. Foto: Mediashots Werbefotografie

Mit viel Kontinuität und nur minimalen Veränderungen geht Titelverteidiger RSV Lahn-Dill in seine 23. Bundesligasaison, zugleich die 21. Spielzeit in Serie. In dieser treffen in der RBBL zwei unterschiedliche Systeme aufeinander, während die Wetzlarer Rollis nur minimal an ihren Einstellschrauben drehten, setzt die Titelkonkurrenz auf personelle Rotationen und will mit „Klotzen statt Kleckern“ die Jagd auf den elffachen Meister eröffnen.

Sportliche Ziele und Neuzugänge

Mit nur einem Neuzugang, der zudem vorwiegend für seinen Heimatverein SGK Heidelberg auf Korbjagd gehen wird, setzen die Verantwortlichen ein Zeichen des Vertrauens in die erfolgreiche Mannschaft der Vorsaison, die in Deutschland 2014 nicht nur das Double geholt hat, sondern sich auch wieder in die europäische Spitze zurückgekämpft hat. Neuzugang Nico Dreimüller, erst 16 Jahre alt und schon Junioren-Weltmeister, passt dabei bestens in das langfristige und perspektivische Konzept des mittelhessischen Aushängeschildes. Mit Thomas Böhme, Annabel Breuer, Christopher Huber und Nico Dreimüller trugen bereits vier Spieler, die jünger als 23 Jahre sind, das Nationaltrikot und stehen vor einer großen Karriere, die dem RSV auch langfristig eine stabile und konsequente Basis sein soll. „Unser Ziel ist es so zu planen, dass wir vorrangig auch in fünf Jahren noch dort stehen werden, wo wir uns jetzt befinden“, spricht Head Coach Nicolai Zeltinger die Philosophie des fünffachen Champions League Siegers aus. Nichts destotrotz wollen er und sein „Co“ Ralf Neumann natürlich auch im kommenden Jahr das Double verteidigen. Auch wenn sportlich der Acker bestellt ist, der Titel 2015 wird zwar selbstbewusst als Ziel ausgegeben, wird aber bei Weitem kein Selbstläufer. Zwickau hat seinen Vize-Kader umgekrempelt, Thüringen seinen deutlich verstärkt und auch Hamburg macht sich auf zu neuen erfolgreichen Ufern in der RBBL.

Wachstum und Entwicklung

Um diesem Ansturm gewachsen zu sein hat der RSV Lahn-Dill in der Sommerpause seine Hausaufgaben auch abseits des Parketts gemacht. „Zu einem erfolgreichen Gesamtauftritt gehört immer die öffentliche Darstellung wie auch die wirtschaftlich gesunde Basis dazu“, ist sich RSV-Manager und Geschäftsführer Andreas Joneck sicher. Die Geschäftsstelle wurde als moderner und optisch frischer Anlaufpunkt neu gestaltet und das inzwischen rund 120 Partner große Netzwerk mit Golf-Turnier und Teampräsentation auf den bevorstehenden Tanz auf drei Hochzeiten emotional eingestimmt. Mit McDonalds in Wetzlar, Aßlar und Weilburg, dem Gießener Kinopolis und der AOK Hessen konnten so drei neue Premiumpartner gewonnen werden, die dem RSV Lahn-Dill zudem als hervorragende Multiplikatoren in der öffentlichen Wahrnehmung dienen werden. Sponsoren- und Partner-Netzwerk, gesellschaftliches Image, ein Online-Fanshop mit über 50 Artikeln, das neue RFID-Ticketsystem oder der öffentliche Auftritt zeigen, dass auch außerhalb des Parketts der Weg zur Nummer eins in Deutschland über den RSV Lahn-Dill führt.

Die Liga 2014/2015

Mit insgesamt 15 Neuzugängen will die Konkurrenz aus Zwickau, Thüringen und Hamburg den Titelverteidiger RSV Lahn-Dill in der kommenden Saison jagen. Davon unbeirrt konzentriert sich der elffache deutsche Meister in erster Linie traditionell auf sich: „Die Kontinuität in der Mannschaft wird uns zu Beginn sicher einige Vorteile verschaffen, aber die sind im Laufe einer langen Saison auch schnell aufgeholt“, umschreibt Co-Trainer Ralf Neumann die Situation treffend, denn niemand weiß genau, was sich aus den Wundertüten der Konkurrenz entwickeln kann und wird. Insbesondere Vize-Pokalsieger RSB Team Thüringen hat sich enorm verstärkt. Zwar musste der letztjährige Playoff-Halbfinalist den Abgang seiner zentralen Figuren Joakim Linden und Taz Capasso verkraften, doch der Ersatz hat klangvolle Namen. Nationalspieler Sebastian Magenheim kommt aus Frankfurt und das britische Doppel Dan Highcock und Billy Bridge aus Valladlid in den Thüringer Wald. Dazu einige Perspektivspieler und der belgische Lowpointer Bart Nulens machen das Team von Trainer Josef Jaglowski zu einem klaren Mitfavoriten um den Titel.

In Zwickau fiel der Umbruch noch gravierender aus, nachdem mit den Briten Ghazian Chroudhry und Abdi Jama zwei Schlüsselspieler den Sachsen den Rücken kehrten. Doch mit Umbrüchen umzugehen, ist man in Zwickau gewohnt. Die Lücke kompensieren sollen der vom italienischen Meister Cantu kommende deutsche Nationalspieler André Bienek und ein internationales Quartett mit dem Australier James Stewart, dem Briten Darren Scott Peasley, dem US-Boy Benjamin Kenyon sowie dem litauischen Routinier Vaidas Stavinskas.

Aber auch im hohen Norden drehte sich das Personalkarussell. BG Baskets Trainer Holger Glinicki holte dabei mit dem japanischen Nationalspieler Reo Fujimoto einen Topcenter in die RBBL. Ihm zur Seite wird der Niederländer Mustafa Korkmaz vom Champions League-Sieger Galatasaray Istanbul kommend gestellt. Und mit dem Damen-Duo Mareike und Desiree Miller angelte sich das Team gleich zwei Spielerinnen vom US-Collegemeister University of Wisconsin. Fünfter Playoff-Kandidat ist Trier, das mit Liga-Topscorer Dirk Passiwan wie Lahn-Dill auf Kontinuität setzt und sich mit dem niederländischen Nationalspieler Marc van de Kuilen nur punktuell dafür aber sehr gezielt verstärkt hat.

Während der erste RSV-Gegner Köln 99ers im Mittelfeld der RBBL gesehen werden darf, dürfte für den Rest der Beletage der Kampf gegen den Abstieg im Vordergrund stehen. In diesen dürfte auch der Vizemeister von 2013, die Mainhatten Skywheelers, in diesem Jahr hineingezogen werden. Zahlreiche Abgänge von Leistungsträgern wie Thomas Becker, Sebastian Magenheim und Sebastian Wolk lassen die sportliche Zukunft in Frankfurt schwierig aussehen. Neben den Roller Bulls St. Vith gelten vor allem die Aufsteiger zu den direkten Konkurrenten der Skywheelers. Hier dürfen sich alle Fans vor allem auf die Rolling Devils vom Kaiserslauterner Betzenberg freuen. International verstärkt und mit dem ehemaligen RSV-II-Spieler Mark Beissert im Kader, gelten die Pfälzer als vielleicht stärkster Aufsteiger seit Jahren, die bei Heimspielen zudem von einer begeisternden Kulisse getragen werden. Sehr schwer dürfte es dagegen für Rückkehrer Jena Caputs um den ehemaligen RSV-Kapitän Lars Christink auf der Spielerbank werden, nachdem das Team aus Thüringen mit dem Österreicher Mehmet Hayirli seinen vielleicht stärksten Spieler im Sommer sogar abgegeben musste. Weitere Infos: www.rsvlahndill.de

 Andreas Joneck

Der Kader 2013/2014

# Nachname Vorname Nationalität Jahrgang Klassifizierung Position
4 BESTWICK Joe 1984 4,5 Center
5 PAYE Michael 1983 3,0 Guard
6 HALLER Jan 1988 2,0 Forward
7 DREIMÜLLER Nico 1997 2,0 Forward
8 LOHMANN Björn 1979 1,0 Forward
9 HUBER Christopher 1995 1,0 Forward
10 ZWERGER Marco 1978 2,5 Guard
11 AMEND David 1988 4,5 Center
12 BREUER Annabel 1992 1,5 Forward
13 BÖHME Thomas 1991 3,0 Guard
14 SCHELL Felix 1989 4,0 Center
15 KÖHLER Dirk 1967 4,0 Center
16 SERIO Steve 1987 3,5 Forward
ZELTINGER Nicolai 1972 Trainer
NEUMANN Ralf 1963 Co-Trainer
MICHEL-LEUTHEUSER Petra 1963 Teamärztin
BRIEGEL Pia 1983 Physio
SCHEIL Beke 1989 Physio

 

 

 

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