RSV Lahn-Dill empfängt den USC München

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Joe Bestwick (#4) im Duell der Vorsaison gegen Ben Döring (#8) und Sebastian Magenheim (#28).
Foto: Armin Diekmann

Tabellenführer RSV Lahn-Dill möchte im letzten Heimspiel des Sportjahres 2016 den Fluch der zweiten Plätze vertreiben und mit einem Erfolg am Sonntag die inoffizielle Herbstmeisterschaft feiern. Gegner um 16 Uhr in der Wetzlarer August-Bebel-Sporthalle ist der deutsche Rekordmeister USC München, mit dem die Mittelhessen eine mehr als 31-jährige gemeinsame Geschichte in der RBBL haben.

Am neunten Spieltag, dem letzten der Hinrunde in der Rollstuhlbasketball-Bundesliga, stehen sich die beiden mit Abstand erfolgreichsten deutschen Vereinsmannschaften gegenüber. Zwölf Titel konnte bisher der RSV Lahn-Dill bejubeln, stolze dreizehn der Gast von der Isar. Mit 25 Meisterschaften haben die beiden Klubs damit mehr Titel eingefahren, wie alle anderen Titelträger zusammen. Zugleich ist das Duell am Sonntag in Wetzlar das 60. Aufeinandertreffen der beiden RBBL-Schwergewichte, die sich vor fast genau 31 Jahren am 7. Dezember 1985 in der bayrischen Landeshauptstadt erstmals duellierten. Damals behielt der USC hauchdünn mit 47:46 die Oberhand, inzwischen schlägt die Bilanz deutlich zugunsten der Hessen aus. Insgesamt 43 Siege stehen lediglich 16, wenn auch teils entscheidenden, Niederlagen gegenüber.

Der USC München spielt nach seiner Rückkehr in die Beletage im Sommer 2015 bisher eine unauffällige, aber überaus solide Saison und klopft eifrig an das Tor zu den Playoffs 2017. Mit Platz fünf und einer knapp positiven Bilanz sind die Bayern daher absolut im Soll. Lediglich die Heimniederlage gegen den starken Aufsteiger aus Wiesbaden, gleich zur Heimpremiere, dürften den USC mehr als ärgern. Danach zeigte sich das Team des US-amerikanischen Spielertrainers Taz Capasso stabil und fuhr in Bonn, Köln und zuletzt gegen Trier die wichtigen Bigpoints ein. Gerade das knappe 75:84 Ende November beim dritten Titelanwärter BG Baskets Hamburg, unterstreicht die individuelle Stärke der Münchner.

Allen voran das überaus punktgefährliche Trio Suad Sutic, Sebastian Magenheim und Kim Robins, das in der RBBL-Korbschützenliste auf den Plätzen drei, neun und zehn rangiert. Der bosnische Nationalcenter Sutic mit durchschnittlich 22,5 Punkten pro Spiel, der deutsche Nationalspieler Magenheim mit 18,8 Zähler im Schnitt und der australische Guard Kim Robins mit 18,7 Punkten, bilden das vielleicht offensivstärkste Trio der gesamten Liga. Im Sommer hatten sich die Münchner zudem mit Spielertrainer Taz Capasso aus Kaiserslautern sowie Carlos Maria Caicedo Montano aus Rom verstärkt, sowie in der laufenden Spielzeit mit dem Briten Wayne Boardman nachgerüstet. Der Kolumbianer Montano feiert am Sonntag seinen 36. Geburtstag, wie tags zuvor RSV-Gegenüber Nico Dreimüller seinen 19. Ehrentag.

Ist die Partie am Sonntag in Wetzlar für den USC bereits die letzte des Jahres, zieht sich die lang ersehnte Weihnachtspause für Michael Paye & Co. noch etwas hinaus, denn am 18. Dezember warten im DRS-Pokal Viertelfinale noch die Rhine River Rhinos auf die Mittelhessen. „Wir sind noch in voller Konzentration und dies erwarte ich am Sonntag gegen den USC auch von meiner Mannschaft“, freut sich RSV-Trainer Nicolai Zeltinger bereits auf den letzten Heimauftritt des Kalenderjahres.

Mit Neuzugang Piotr Luszynski und Nationalspieler Christopher Huber stehen ihm und seinem Assistenten Ralf Neumann wieder alle Spieler des Kaders zur Verfügung. „Wir sind fit, hoch motiviert und freuen uns auf das letzte Spiel vor Weihnachten vor eigenem Publikum, dies ist immer etwas Besonderes“, gibt Zeltinger die Gefühlslage vor dem Duell der beiden Serienmeister preis, betont dabei aber auch die Zielsetzung das gefährliche USC-Trio defensiv unter Kontrolle bekommen zu müssen.

RBBL, 9. Spieltag: Rhine River Rhinos Wiesbaden – ASV Bonn, BG Baskets Hamburg – RBC Köln 99ers (beide Sa.), BSC-Rollers Zwickau – RSB Thuringia Bulls, RSV Lahn-Dill – USC München (beide So.).

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