RSV Lahn-Dill empfängt Pokalfinalist Thüringen

Rollstuhlbasketball
Ein entscheidendes Duell am Samstag – Joe Bestwick gegen
Aliaksandr Halouski. Foto: Armin Diekmann

Der Tabellenführer in der 1. Rollstuhlbasketball-Liga (RBBL), RSV Lahn-Dill, steht am Samstag vor einer neuen sportlichen Hürde. Um 19:30 Uhr empfangen die Wetzlarer in der August-Bebel-Sporthalle das im Sommer aufgerüstete RSB Team Thüringen, dass sich nicht nur von der Einschätzung der Fachleute her zum neuen Herausforderer Nummer eins für die Mittelhessen gemausert hat. Auch die bisherigen Ergebnisse sind für RSV-Coach Nicolai Zeltinger Warnung und gleichzeitig Aussicht auf ein absolutes Topspiel genug. Die Thüringer sind 2014/2015 angetreten, um Titel zu gewinnen. Im Sommer haben sie dieser eigenen Aussage Taten folgen lassen und ihr Team personell umgekrempelt. Gleich sechs Neue haben in Elxleben angeheuert, um dem Team nach dem Gewinn des europäischen André-Vergauwen-Cups im April auch auf nationaler Ebene weitere Erfolge zu ermöglichen. Mit dem Belgier Bart Nulens und dem Litauer Nerijus Venckus kamen zwei extrem schnelle Lowpointer sowie mit dem deutschen Nationalspieler Sebastian Magenheim aus Frankfurt und dem britischen Europameister Dan Highcock zwei extrem punktgefährliche Akteure zum Team von Trainer Josef Jaglowski. Der Brite Billy Bridge und der deutsche U22-Nationalspieler Marvin Malsy aus Berlin runden das neue Sextett in Thüringen ab.

Doch nicht nur die Neuzugänge sind es wert beachtet zu werden, mit Jens-Eicke Albrecht und dem weißrussischen Topscorer Aliaksandr Halouski besitzt das RSB Team zwei weitere brandgefährliche Akteure, um die es viele Konkurrenten in der Liga beneiden. „Thüringen hat im Vergleich zu den Vorjahren deutlich an qualitativer Tiefe gewonnen. Allen voran Halouski gefolgt von den beiden Neuzugängen Highcock und Magenheim gehört unsere volle Konzentration“, so RSV-Trainer Zeltinger im Vorfeld des Spitzenspiels gegen den neuen Herausforderer: „Unabhängig von der wirtschaftlichen Schieflage in Zwickau, waren wir bereits im Sommer fest davon überzeugt, dass Thüringen unser härtester Konkurrent in diesem Jahr sein wird.“

Und dies hat der Gast des kommenden Wochenendes bereits mehrmals bewiesen. Zuletzt im Final Four Ende März, als Jaglowskis Mannschaft im Endspiel um den DRS-Pokal bereits mit 22 Punkten Vorsprung wie der sichere Sieger aussah, ehe sich Michael Paye & Co. mit einem spielerischen und mentalen Kraftakt in die Verlängerung retteten und dort hauchdünn am Ende die Nase vorn hatten. Am Samstagabend in Wetzlar wollen die Gäste ihre Klasse erneut beweisen und am Ende vielleicht das nötige Quäntchen Glück mehr auf ihrer Seite haben, als zuletzt. Beim rekordverdächtigen 94:36-Kantersieg gegen die Roller Bulls St. Vith konnte sich das RSB Team zuletzt mit viel Spielwitz und Tempobasketball für die Partie am Samstagabend empfehlen. Und dennoch hat auch der Gegner aus Thüringen bereits zwei Minuspunkte auf seinem Konto, als der Saisonauftakt hauchdünn und ebenso sensationell bei den Skywheelers in Frankfurt in die Hose ging.

Mit Ausnahme von Annabel Breuer kann der RSV Lahn-Dill aber diesmal wieder in nahezu Bestbesetzung an den Start gehen, nachdem sich die grippal angeschlagene Truppe in der Vorwoche nur mühsam durch ihre Auswärtsaufgabe in Kaiserslautern kämpfen konnte. Die Nationalspielerin ist nach ihrem Krankenhausaufenthalt inzwischen zwar wieder auf dem Weg der Besserung, muss aber aller Voraussicht nach noch passen. „Wir müssen und werden uns gegenüber der Vorwoche steigern, aber dieses Spiel sollten wir in Anbetracht der personellen Situation nicht überbewerten, das wird Thüringen auch nicht tun“, so Nicolai Zeltinger nur wenig Wert auf einen Blick zurück legend. Seiner Mannschaft will er nun ein spielerisch wie taktisch solides Spiel abverlangen. Vor dem Spitzenspiel legt der RSV Lahn-Dill allerdings noch einmal den Fokus auf die Vergangenheit, denn mit Thomas Gundert wird ein Ex-Spieler offiziell verabschiedet, der stolze 300mal das Trikot des RSV Lahn-Dill trug und seit Sommer für den Zweitligisten Rhine River Rhinos Wiesbaden auf Korbjagd geht.

RBBL, 5. Spieltag: Köln 99ers – FCK Rolling Devils, Roller Bulls St. Vith – Goldmann Dolphins Trier, BG Baskets Hamburg – RSC-Rollis Zwickau, Mainhatten Skywheelers – Jena Caputs, RSV Lahn-Dill – RSB Team Thüringen (alle Sa.).

Andreas Joneck

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