RSV Lahn-Dill muss Finalspiel zwei gewinnen

Paye: Harter Kampf um jeden Zentimeter, Michael Paye (li.) und Sebastian Magenheim (re.). Foto: Armin Dieckmann
Paye: Harter Kampf um jeden Zentimeter, Michael Paye (li.) und Sebastian Magenheim (re.). Foto: Armin Dieckmann

61:78-Niederlage beim RSB Team Thüringen

Titelverteidiger RSV Lahn-Dill hat in der Playoff-Finalserie um die deutsche Rollstuhlbasketball-Meisterschaft das 0:1 hinnehmen müssen. In einer kämpferischen Partie verlor der elffache Meister am Samstagabend beim RSB Team Thüringen verdient mit 61:78 (10:18/24:31/45:52) und muss nun am kommenden Samstag unbedingt sein Heimspiel gewinnen, um ein dann alles entscheidendes drittes Finalspiel nur 24 Stunden später ebenfalls in Wetzlar zu erzwingen.

„Wir müssen jetzt von Spiel zu Spiel denken und viel Geduld haben“, warf RSV-Trainer Nicolai Zeltinger bereits wenige Minuten nach Ende der Partie in Elxleben den Blick voraus auf das kommende Wochenende der Entscheidung und gratulierte dem Gastgeber zu einer starken Vorstellung, bei der die RSB-Verteidigung dem Gast aus Mittelhessen nur wenig Raum für freie Würfe gestattete. „Es ist gut, dass wir nicht so lange auf die Chance einer Revanche warten müssen. Wir haben ein hervorragendes Team, das mit solchen Situationen umgehen kann“, ergänzt der 42-jährige Head Coach der Lahn-Diller.

Zuvor sah er und sein Co-Trainer Ralf Neumann eine nervöse Anfangsphase beider Kontrahenten, in der der RSV durch zwei verwandelte Freiwürfe von Steve Serio nach fünf Spielminuten die Nase mit 7:4 knapp vorne hatte. Doch der Gastgeber war es, der zuerst zu seinem Spiel fand und durch zehn Punkte von Aliaksandr Halouski in Serie nur wenige Minuten später bereits mit 16:9 (9.) führte. Diesen Vorsprung baute dann erneut der Minsk geborene Center zu Beginn des zweiten Spielviertels sogar auf 20:10 (11.) aus, ehe der Gast aus Wetzlar wieder zurück im Spiel war. Kurz vor der Halbzeitsirene konnte dieser dann mit zwei schnellen Körben den Vorsprung der Hausherren zumindest noch auf sieben Punkte Differenz reduzieren: 24:31 (20.).

Lahn-Dill setzte nun alles auf den zweiten Durchgang, doch die Mannschaft von Trainer Josef Jaglowski bewies an diesem Tag mentale Stärke und konterte die Aufholjagd des RSV immer wieder geschickt aus. Über 32:38 (25.) und 43:48 (29.) liefen die Mittelhessen weiter dem im ersten Viertel erlittenen Rückstand hinterher und mühten sich eher kämpferisch statt spielerisch um eine Wende in der Partie. Beim 49:52-Anschluss (31.) zu Beginn des letzten Viertels schien dann die Wende möglich, doch wie schon so oft zuvor stand sich auch diesmal der RSV selbst im Weg, vergab gute Chancen und machte damit den Gegner selbst wieder stark.

War es vor der Halbzeit noch Halouski, der den Lahn-Dillern auf der Gegenseite das größte Kopfzerbrechen bereitete, warfen nun vor allem Sebastian Magenheim und André Bienek aus der Distanz ihre Gefährlichkeit ins Spiel. Nach dem 53:63 (35.) mussten Michael Paye & Co. nun die Uhr stoppen, doch auch von der Freiwurflinie war an diesem Tag dem Gastgeber nicht beizukommen. Mit sechs Treffern aus sechs Versuchen war am Ende auch ein letzter Dreier von US-Nationalspieler Serio vergebens und die Niederlage besiegelt. Bester Akteur auf Seiten des RSV Lahn-Dill war Junioren-Weltmeister Thomas Böhme.

Nun läuft der Countdown und Spiel zwei startet wieder bei null. Klar ist dabei, dass Thüringen sich nicht mehr in der Rolle des Underdog wohlfühlen kann und am Samstag um 16 Uhr in der Wetzlarer August-Bebel-Sporthalle nicht nur gegen den bekannten sechsten Mann auf der dann vollbesetzten Tribüne kämpfen muss, sondern diesmal vielleicht auch gegen einen siebten und achten in Reihen der RSV-Fans. Sollte es dem RSV Lahn-Dill gelingen die zweite Partie für sich zu entscheiden und damit im Rennen um den Titel 2015 zu bleiben, käme es am Sonntag, ebenfalls um 16 Uhr in der August-Bebel-Sporthalle zu einem dann alles entscheidenden dritten Finalspiel gegen das RSB Team Thüringen. Gelänge Halouski & Co. am Samstag ein zweiter Erfolg, ginge der Titel erstmals in der Geschichte an das RSB Team aus Elxleben.

Thüringen: Aliaksandr Halouski (29), Sebastian Magenheim (18), André Bienek (16), Teemu Partanen (15), Jens-Eike Albrecht, Raimund Beginskis, Dan Highcock, Nerijus Venckus, Bart Nulens (n.e.).

Lahn-Dill: Steve Serio (19/1 Dreier), Thomas Böhme (18), Michael Paye (12), Joe Bestwick (10), Dirk Köhler (2), Jan Haller, Björn Lohmann, Felix Schell, Marco Zwerger, Annabel Breuer (n.e.), Nico Dreimüller (n.e.), Christopher Huber (n.e.).

Andreas Joneck

RBBL, Playoff-Finale „best-of-three“
Spiel #1, 11. April 2015
RSB Team Thüringen RSV Lahn-Dill 78:61
Spiel #2, 18. April 2015
RSV Lahn-Dill RSB Team Thüringen Sa., 16:00
Spiel #3, 19. April 2015 (optional)
RSV Lahn-Dill RSB Team Thüringen So., 16:00

 

 

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