Ticket für die Playoffs vorzeitig gebucht

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Zu Gast beim RSV Lahn-Dill war auch der Basketball-Fanclub des hessischen Landtages mit in der Mitte v.l.: Nicola Beer (FDP), Martina Feldmayer (Bündnis 90/Die Grünen) und Thorsten Schäfer-Gümbel (SPD). Foto: Armin Diekmann

Mit einem nach der Pause ungefährdeten 68:45 (19:12/32:27/44:34) Heimsieg über die Goldmann Dolphins Trier hat RBBL-Tabellenführer RSV Lahn-Dill drei Spieltage vor Ende der Hauptrunde vorzeitig die Qualifikation für die Playoffs in der Tasche. Vor 950 Zuschauern in der Wetzlarer August-Bebel-Sporthalle war dabei beiden Teams anzumerken, dass sie sich rehabilitieren wollten. „Wir haben zwei, drei Minuten benötigt, um ins Spiel zu finden“, kommentierte RSV-Trainer Nicolai Zeltinger das 0:6 (2.) seiner Mannschaft in der Startphase. Doch nach dem ersten Korberfolg von Nationalspieler Thomas Böhme war es im ersten Viertel vor allem der US-Amerikaner Steve Serio, der die Begegnung schnell drehte. Sein Dreier zum 17:10 (9.) riss die Besucher zum ersten Mal von den Sitzen, nachdem die Wetzlarer Rollis durch eine starke Defensive die Kontrolle über die Partie des 15. Spieltages erlangten.

Doch der Gast von der Mosel ließ sich zumindest vor dem Seitenwechsel noch nicht abhängen und kämpfte um seine schwindenden Playoff-Chancen. Zunächst war es der Lette Karlis Podnieks, der das 14:19 (11.) für Trier erzielen konnte, ehe der starke niederländische Nationalspieler Marc van de Kuilen mit insgesamt sieben Punkten im zweiten Viertel für den 30:27-Anschluss wenige Sekunden vor der Halbzeitsirene sorgte. „In dieser Phase haben wir mit unserer Rotation Trier wieder zurück ins Spiel gebracht. Hier muss ich kritisch anmerken, dass heute von unserer Bank zu wenig kam“, beschrieb Head Coach Zeltinger die Minuten vor dem Seitenwechsel, in denen er mit zahlreichen Wechseln die Einsatzzeiten in einer intensiv geführten Partie verteilen wollte.

Nach der Pause wirkte der RSV Lahn-Dill in einem Duell zweier Teams, die sichtbar um Wiedergutmachung für die Niederlagen der Vorwoche bemüht waren, entschlossener und kraftvoller als sein Gast aus Rheinland-Pfalz. Zwar brauchte es auch hier einige Minuten, bis der RSV wieder auf Betriebstemperatur war, doch als Center Felix Schell mit zwei Korberfolgen in Serie zunächst für das 36:29 (26.) sorgte, war wenig später Kapitän Michael Paye der entscheidende Offensivakteur eines 8:2-Laufes zum 44:33 (29.).

Im Schlussabschnitt war dann der Widerstand der Dolphins endgültig gebrochen und der Gastgeber spielte seine bessere Physis und mentale Schnelligkeit, wie es Nicolai Zeltinger im Nachgang charakterisierte, eiskalt aus. Die letzten zehn Spielminuten gehörten dabei dem britischen Center Joe Bestwick, der im letzten Viertel fast nach Belieben 16 Punkte erzielen konnte und dabei mit einer hohen Trefferquote von unter dem Strich 81 Prozent überzeugte. Kapitän Paye mit einem Dreier und Bestwicks Landsmann Tyler Saunders auf der Gegenseite markierten in der Schlussminute die letzten Punkte für ihre Farben.

Die gute Verteidigung der Hausherren, die Liga-Topscorer Dirk Passiwan auf 14 Punkte hielt, war es letztendlich, die im gesamten Verlauf des Spiels den Unterschied zwischen den beiden Playoff-Kandidaten ausmachte. Doch während der elfmalige Meister nun drei Spieltage vor Rundenschluss bereits fest mit dem Playoff-Halbfinale Anfang März planen kann, droht den Trierern im Kampf um eines der begehrten Tickets für die Playoffs die Luft auf der Zielgeraden der Saison auszugehen. Doch auch beim RSV legte das Heimspiel eine aktuelle Schwäche schonungslos offen. Mit nur knapp 35 Prozent Trefferquote aus der Mitteldistanz fehlt dem Titelverteidiger momentan in der Offensive eine wichtige Option, die es in den verbleibenden Hauptrunden-Begegnungen in Jena, zuhause gegen die Roller Bulls St. Vith und im Hessenderby in Frankfurt zu beheben gilt.

Lahn-Dill: Joe Bestwick (20), Steve Serio (18/1 Dreier), Michael Paye (13/1 Dreier), Thomas Böhme (8), Felix Schell (7), Dirk Köhler (2), Nico Dreimüller, Jan Haller, Christopher Huber, Björn Lohmann, Marco Zwerger, Annabel Breuer (n.e.).

Trier: Dirk Passiwan (14), Marc van de Kuilen (10), Karlis Podnieks (9), Tyler Saunders (8), Diana Dadzite (2), Florian Ewertz (2), Valeska Finger, Chad Jassman, Martin Koltes.

 

RBBL, 15. Spieltag
RSV Lahn-Dill GOLDMANN Dolphins Trier 68:45
BG Baskets Hamburg FCK Rolling Devils 69:60
Mainhatten Skywheelers BSC-Rollers Zwickau 39:62
Roller Bulls St. Vith Jena Caputs 80:59
Köln 99ers RSB Team Thüringen 62:67

 

RBBL Tabelle
1. RSV Lahn-Dill 15 26:4 1109:681 +428
2. RSB Team Thüringen 15 26:4 1137:754 +383
3. BSC-Rollers Zwickau 15 22:8 1012:812 +200
4. BG Baskets Hamburg 15 20:10 1042:874 +168
5. GOLDMANN Dolphins Trier 15 18:12 996:901 +95
6. FCK Rolling Devils 15 12:18 879:959 -80
7. Mainhatten Skywheelers 15 12:18 819:967 -148
8. Roller Bulls St. Vith 15 8:22 855:1115 -260
9. Köln 99ers 15 6:24 782:999 -217
10. Jena Caputs 15 0:30 569:1138 -569

 

RBBL, 16. Spieltag
GOLDMANN Dolphins Trier Köln 99ers 07.02.
Jena Caputs RSV Lahn-Dill 07.02.
FCK Rolling Devils BSC-Rollers Zwickau 07.02.
Roller Bulls St. Vith Mainhatten Skywheelers 07.02.
RSB Team Thüringen BG Baskets Hamburg 08.02.

 Andreas Joneck

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