Treffen zwischen brasilianischen und deutschen Jugendlichen

Deutsch-brasilianisches Jugendcamp in Rio
Gemeinsam Sport treiben schafft gegenseitigen Respekt. Foto: GIZ Marco Terranova

Im Schatten des Corcovado, am Rande des weltweit größten innerstädtischen Naturreservats, dem Parque da Tijuca, trafen sich am Montag über 100 brasilianische und deutsche Jugendliche auf dem Gelände der Deutschen Schule in Rio de Janeiro. Die Begegnung zwischen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Deutschen Olympischen Jugendlagers (DOJL) mit brasilianischen Jugendlichen von Partnerorganisationen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit stand unter dem Motto „Olympiastadt der Zukunft“. Das Jugendlager wird unter dem Dach des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) von der Deutschen Sportjugend (dsj) und der Deutschen Olympischen Akademie (DOA) organisiert. 50 Nachwuchssportler/-innen aus 30 Sportarten und 14 Bundesländern verbringen während der Olympischen Spiele zwei Wochen in Rio de Janeiro. Das Deutsche Olympische Jugendlager wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (aus Mitteln des Kinder- und Jugendplans).

Ohne auf eine gemeinsame Sprache zurückgreifen zu können, gestalteten die Jugendlichen in Arbeitsgruppen zu energieeffizientem Wohnen, Tropenwald, Urban Gardening und „Sport für Entwicklung“ ein plastisches Modell ihrer nachhaltigen Zukunftsstadt. Inspiriert von Erfahrungen aus Deutschland und Rio de Janeiro entstanden aus Recyclingmaterial solarbetriebene Seilbahnen, hydraulische Transportmittel, Energie generierende Laufbahnen und inklusive Sportplätze. Besonders wichtig war es den Jugendlichen, dass ihre Bauten die vorhandene Natur nicht beeinträchtigen, sondern diese zum Beispiel durch integrierte Parkanlagen, Wasserreservoirs und Dachgärten sogar erweitern. Gemäß dem Motto „Olympiastadt“ wurden alle Lebensbereiche abgebildet mit einem besonderen Fokus auf Sportanlagen und Konzepte für eine langfristige Nutzung dieser entwickelt. Dabei wurde deutlich, dass Nachhaltigkeit in Brasilien und Deutschland ähnliche Herausforderungen mit sich bringt – und eine große Rolle in der Debatte rund um Sportgroßveranstaltungen spielt.
Besondere Begegnungen bot auch das „Sport für Entwicklung“-Training mit Rollstuhl-Basketball, Blindenfußball und Ultimate Frisbee. Hier erlebten die Jugendlichen, wie Sport gegenseitigen Respekt, Kooperations- und Kommunikationsfähigkeit fördert. Zusätzlich zu den sportlichen Aktivitäten wurde das Potenzial von Sport zur Erreichung von Entwicklungszielen auch in der Arbeitsgruppe „Sport für Entwicklung“ diskutiert und mit der 2030 Agenda für Nachhaltige Entwicklung verknüpft. Auf und neben dem Platz wurde deutlich: „Man muss nicht die gleiche Sprache sprechen, um Freundschaften zu schließen.“

Der Thementag zeigte, dass Nachhaltigkeit nicht nur die internationale politische Debatte prägt. In Zeiten schwindender Ressourcen, globaler Erwärmung und starken Bevölkerungswachstums machen sich auch junge Menschen Gedanken um die Zukunft unseres Planeten.

Die Veranstaltung reiht sich in das gemeinsame Programm der Kooperation zwischen BMZ und DOSB während der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro ein. Sportgroßveranstaltungen bringen unterschiedlichste Organisationen aus Sport, Politik und Zivilgesellschaft zusammen und schaffen Raum für Begegnung und Diskussion. Benny Folkmann, dsj-Vorstandsmitglied und Leiter des Deutschen Olympischen Jugendlagers sagte: “Es ist großartig zu sehen, wie engagiert und ohne jegliche Berührungsängste die brasilianischen und deutschen Jugendlichen gemeinsam Themen wie „Nachhaltigkeit“ oder „Teilhabe und Vielfalt“ bearbeiten. Der Sport ist hier das ideale Instrument, Barrieren zu überwinden und zum interkulturellen Lernen beizutragen.”

Quelle: Deutsche Sportjugend

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