„Triple Double“ beim 75:52-Erfolg über Kaiserslautern

RSV Lahn Dill gegen Kaiserslautern
Steve Serio (#11) beschäftigt im Alleingang den Gegner v.l.: Taz Capasso (#7), Janic Binda (#5), Ryan Wright (#24). Links Nico Dreimüller (#7). Foto: Armin Diekmann

Beim souveränen, aber eher glanzlosen 75:52 (20:15/36:25/55:38)-Heimsieg des RSV Lahn-Dill über Ligakonkurrent FCK Rolling Devils leuchtete am Samstag nur ein Stern, dieser dafür umso heller. Der 28-jährige US-Amerikaner Steve Serio überragte mit einem spektakulären „Triple Double“ seine Kollegen, die mit Ausnahme von Jan Haller an diesem vierten Spieltag in der RBBL allesamt ihr ansonsten so sicheres Händchen ein wenig vermissen ließen. Starke 19 Punkte kombiniert mit jeweils elf Rebounds und Assists verzeichnete die Statistik am Ende für die Nummer elf des amtierenden Deutschen Meisters aus Wetzlar, der damit zum Mann des Tages avancierte und zugleich Nationalspieler Haller bei dessen hoher Trefferquote von 85 Prozent noch die Show stahl. Serio war es auch, der bereits nach wenigen Sekunden in der mit 1.050 Zuschauern gefüllten August-Bebel-Sporthalle mit dem 1:0 (1.) von der Freiwurflinie die Partie eröffnete.

Doch in der Folge war es zunächst der Gast aus der Pfalz, der mutig und ebenso munter mitspielte und beim ersten Dreier von Ryan Wright zum 6:7 (4.) sowie wenig später durch den schweizerischen Auswahlspieler Janic Binda zum 8:9 (5.) in Front lag. Zwar gelang dem mittelhessischen Gastgeber Mitte des ersten Viertels ein 6:0-Lauf zur eigenen 14:9-Führung (7.), doch bereits in dieser frühen Phase wurde offensichtlich, dass der RSV Lahn-Dill an diesem Samstag sein Zielwasser nicht wirklich getrunken hatte. So nutzten die rollenden Teufel aus Kaiserslautern die sich ebenfalls immer wieder ergebenden Lücken in der RSV-Verteidigung geschickt aus und hielten die Partie bis zum 20:17 (11.) aus Wetzlarer Sicht absolut offen und auf Augenhöhe.

Erst Mitte des zweiten Spielabschnitts zogen die Wetzlarer Tempo und Konzentration an und stellten mit einem 14:4-Lauf die Weichen in die aus ihrer Sicht richtige Richtung. Das 34:21 (18.) kurz vor der Pause setzte sich zur Freude von Trainer Nicolai Zeltinger und der guten Kulisse nach dem Seitenwechsel fort. Zunächst war es hier Urgestein Dirk Köhler, der auf 41:27 (23.) erhöhte, ehe Jan Haller gegen Ende des dritten Viertels viermal aus der linken Halbdistanz die orangene Lederkugel nahtlos in die Reuse der Rolling Devils versenkte.

Als dann mit Beginn des vierten und letzten Spielabschnittes diesen Part Topscorer Serio und Center Felix Schell übernahmen und in feiner Abstimmung alleine für das 65:38 (35.) sorgten, schien der Gast doch noch deutlicher unter die Räder des sechsfachen Champions League Siegers zu geraten. Am Ende erkämpfte sich der FCK nach zwei Auszeiten seines US-Coaches Clifford Fisher jedoch wieder zurück in die Partie und sorgte von der Freiwurflinie wie auch durch den Ex-Wetzlarer Mark Beissert für die verdiente Ergebniskorrektur an diesem vierten Spieltag.

Während auf Wetzlarer Seite neben Steve Serio und Jan Haller auch der erstmals in dieser Saison zum Einsatz kommende 17-jährige Neuzugang Nico Dreimüller gefiel, überzeugten auf der Gegenseite der US-Amerikaner Ryan Wright sowie sein Landsmann Taz Capasso mit einer soliden Vorstellung. Dagegen befand sich der bisherige Topscorer der Pfälzer, Jake Williams, in der RSV-Defensive in guten Händen. Seine 13 Punkte waren bei einer Trefferquote von nur 31 Prozent sowie fünf Turnovers aus Sicht des mittelhessischen Gastgebers mehr als verschmerzbar.

Auch wenn der RSV Lahn-Dill an diesem Tag nur wenig glänzte, hat die Mannschaft von Head Coach Zeltinger zwei wichtige Punkte im Fernduell mit den RSB Thuringia Bulls unter dem Strich souverän eingefahren. „Uns hat heute das Letzte an Konsequenz und Entschlossenheit gefehlt, was die Lauterer ein ums andere Mal clever ausgenutzt haben. Am Ende haben wir dennoch solide gespielt, lediglich im Abschluss Punkte leichtfertig liegen gelassen“, so ein vom spielerischen Ansatz her nicht unzufriedener Nicolai Zeltinger nach der Schlusssirene vor 1.050 Zuschauern.

Am kommenden Wochenende gastieren die Wetzlarer Rollis nun am Rhein bei den Köln 99ers. Es folgt für Michael Paye & Co. die erste Hauptrunde im DRS-Pokal, ehe das nächste Heimspiel vor eigenem Publikum in Wetzlar am 14. November gegen den Playoff-Kandidaten Doneck Dolphins Trier steigt.

Lahn-Dill: Steve Serio (19), Thomas Böhme (13), Jan Haller (12), Dirk Köhler (12), Michael Paye (9), Felix Schell (6), Joe Bestwick (2), Marco Zwerger (2), Annabel Breuer, Nico Dreimüller, Christopher Huber, Björn Lohmann.

Kaiserslautern: Jake Williams (13), Taz Capasso (12), Mark Beissert (11), Ryan Wright (8/2 Dreier), Janic Binda (4), Kai Möller (4), Matthias Heimbach, Robin Rittersbacher.

 

RBBL, 4. Spieltag
RSV Lahn-Dill FCK Rolling Devils 75:52
BG Baskets Hamburg RBC Köln 99ers 80:58
Hannover United USC München 49:76
BSC-Rollers Zwickau Doneck Dolphins Trier 61:85
RSB Thuringia Bulls Mainhatten Skywheelers 109:28

 

RBBL Tabelle
1. RSB Thuringia Bulls 4 8:0 385:175 +210
2. RSV Lahn-Dill 4 8:0 354:106 +196
3. Doneck Dolphins Trier 4 6:2 293:255 +38
4. USC München 4 6:2 275:273 +2
5. BG Baskets Hamburg 4 4:4 279:239 +40
6. BSC-Rollers Zwickau 4 4:4 268:287 -19
7. FCK Rolling Devils 4 2:6 232:307 -75
8. Mainhatten Skywheelers 4 2:6 176:331 -155
9. RBC Köln 99ers 4 0:8 219:337 -118
10. Hannover United 4 0:8 179:298 -119

 

RBBL, 5. Spieltag
Doneck Dolphins Trier BG Baskets Hamburg 31.10.
RBC Köln 99ers RSV Lahn-Dill 31.10.
Mainhatten Skywheelers USC München 31.10.
FCK Rolling Devils Hannover United 31.10.
RSB Thuringia Bulls BSC-Rollers Zwickau 31.10.

Andreas Joneck

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