Vermittlung schwerbehinderter Menschen weiterhin schwierig

LWL Münning
LWL-Sozialdezernent Matthias Münning.
Foto: LWL

Ende 2015 lebten in Westfalen-Lippe nach Angaben von IT.NRW über 843.000 schwerbehinderte Menschen mit einem Grad der Behinderung von mindestens 50 Prozent. Das sind über 30.000 mehr als vor zehn Jahren. Über 20.000 Menschen mit Schwerbehinderung sind in Westfalen-Lippe arbeitslos. „Die Arbeitslosenquote für diese Personengruppe ist in etwa doppelt so hoch wie die allgemeine Arbeitslosenquote“, sagt Matthias Münning, Sozialdezernent des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL).

Der Anteil der über 55-Jährigen sei bei arbeitslosen Menschen mit Schwerbehinderung besonders hoch, so Münning weiter. „Daraus ergibt sich ein spezifisches Problem arbeitsloser schwerbehinderter Menschen: Sie sind wegen eines zweifachen Vermittlungshemmnisses – ihrer Schwerbehinderung und ihres höheren Alters – stark von Dauerarbeitslosigkeit betroffen. Deshalb sind für diese Gruppe Maßnahmen besonders wichtig, die Arbeitslosigkeit erst gar nicht eintreten lassen.“

Aus diesem Grund beraten die Experten des LWL-Integrationsamtes und der Integrationsfachdienste Arbeitgeber und schwerbehinderte Beschäftigte. Außerdem unterstützt das LWL-Integrationsamt Arbeitgeber mit Zuschüssen dabei, Arbeitsplätze behinderungsgerecht zu gestalten. So wurden im Jahr 2015 in Westfalen-Lippe über 2.500 Arbeits- und Ausbildungsplätze mit einer Fördersumme von 5,5 Millionen Euro behinderungsgerecht gestaltet. Ein wichtiges Instrument, um Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung zu erhalten ist der Kündigungsschutz. „Im Jahr 2015 ist es dem LWL-Integrationsamt gelungen, bei der Hälfte der strittigen Fälle den Arbeitsplatz zu erhalten“, so Münning.

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