Paralympic Hall of Fame: Ehrung für außergewöhnliche Athleten

Chantal Petitclerc ist in ihrer Heimat Kanada bis heute ein Idol und Mutmacher. Foto: CC BY-SA 2.0
Chantal Petitclerc ist in ihrer Heimat Kanada bis heute ein Idol und Mutmacher.
Foto: CC BY-SA 2.0

Das Internationale Paralympische Komitee (IPC) hat fünf Personen benannt, die während den Paralympischen Spielen in die „Visa Hall of Fame“ aufgenommen werden sollen. Es handelt sich um die Athleten Junichi Kawai (Schwimmen), Chantal Petitclerc (Rennrollstuhl), Franz Nietlispach (Rennrollstuhl, Tischtennis, Handbike), Neroli Susan Fairhall (Bogensport) und den Trainer Martin Morse.

Die „Hall of Fame“ wurde 2006 vom Paralympic-Sponsor Visa ins Leben gerufen und soll Ehemalige ehren, die mit besonderen sportlichen Leistungen aufgefallen sind, den Gedanken des Fair Play gelebt und einen wichtigen Beitrag zur paralympischen Bewegung geleistet haben.

Kawai ist Japans erfolgreichster männlicher Para-Schwimmer und holte zwischen 1992 und 2012 ganze 21 Medaillen, darunter fünf Mal Gold. Kawai gründete im Jahr 2003 die Paralympics Association of Japan. Im sportlichen Ruhestand wurde er zum Präsidenten des japanischen Para-Schwimmverbandes ernannt. Zudem war Kawai Japans erster blinder Lehrer, der an einer regulären Schule Kinder unterrichtete. Derzeit ist Kawai als Motivationstrainer und Dozent aktiv.

Petitclerc ist mit 21 Medaillen, darunter 14 Mal Gold, die erfolgreichste weibliche Rollstuhlsportlerin. Ihr Debüt gab sie bei den Paralympics in Barcelona. Petitclerc hält bis heute zahlreiche Weltrekorde. Bei den Paralympics 2016 hat sie die Position des „Chef de Mission“ ihres Landes Kanada inne.

Das Schweizer Multitalent Nietlispach nahm zwischen 1976 und 2008 an neun Paralympics teil. Im Rennrollstuhl, im Handbike und an der Tischtennisplatte sammelte er 23 Medaillen, darunter 14 Goldmedaillen. Seine letzte Medaille (Bronze) holte er 2004 in Athen im Handbike-Zeitfahren. Nietlispach arbeitet als Motivationstrainer und ist Gründer der Firma Carbonbike, heute ein international bekannter Handbikeproduzent.

Der Amerikaner Morse war von 1981 bis 2004 Rollstuhlsport-Cheftrainer der University of Illinois. Morse führte seine Athleten zu insgesamt 52 paralympischen Medaillen. Heute, 12 Jahre später, bringt Morse noch immer die besten Rennrollstuhlfahrer der Welt hervor. Einige seiner Schützlinge starten auch in Rio. Morse war es auch, der einen speziellen Racing-Handschuh erfand, welcher das Risiko von akuten und chronischen Verletzungen deutlich senkte und die Leistung der Athleten steigerte.

Die Neuseeländerin Neroli Susan Fairhall wird posthum in die Hall of Fame aufgenommen. Bei ihren ersten Spielen 1972 trat Fairhall noch in zwei Sportarten an: Bogenschießen und Leichtathletik. Ihre Paradedisziplin aber sollte das Bogenschießen werden. 1980 folgte bei den Paralympics in Arnheim die Goldmedaille. Fairhall war der erste Mensch mit Querschnittlähmung, der bei den Spielen der Nichtbehinderten teilnahm (Olympia 1984, 35. Platz). Für ihre Verdienste um den Sport wurde sie als Mitglied in den Order of the British Empire aufgenommen. Nach ihrem Rückzug vom aktiven Sport im Jahr 2001 wirkte sie als Trainerin für Bogenschießen in ihrem Heimatverein. Fairhall starb im Jahr 2006 im Alter von 61 Jahren.

AWS

 

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